Im eskalierenden Rechtsstreit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni werden nun auch die privaten Nachrichten der Schauspielerin mit Taylor Swift zugelassen. Der Richter sieht darin potenziell entscheidende Beweise. Die Freundschaft der beiden Frauen gilt dagegen als zerrüttet.

Der Rechtsstreit zwischen den US-Schauspielern Blake Lively und Justin Baldoni um sexuelle Belästigung am Set des Films "Nur noch ein einziges Mal" ("It Ends With Us") nimmt immer größere Ausmaße an - und wieder einmal rückt Taylor Swift dabei ins Rampenlicht. Obwohl eine Vorladung vor Gericht gegen die Sängerin inzwischen fallengelassen wurde, dürfen Swifts Chatverläufe mit Lively nun doch im Prozess verwendet werden. Das erklärte US-Bundesrichter Lewis Liman in einem Beschluss, der diversen US-Medien vorliegt.

Demnach befand Liman, dass Baldoni Einsicht in Nachrichten zwischen den früheren Freundinnen Swift und Lively verlangen darf - vorausgesetzt, sie beziehen sich konkret auf den Film oder auf die laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen. "Die Anfragen zu Nachrichten mit Swift bezüglich des Films und dieses Verfahrens sind angemessen zugeschnitten, um Informationen zu entdecken, die Livelys Behauptungen zu Belästigung und Vergeltung bestätigen oder widerlegen könnten", begründete der Richter seine Entscheidung.

Swifts Rolle in einem eskalierenden Konflikt

Hintergrund ist ein erbitterter Streit um die Produktion der Romanverfilmung "Nur noch ein einziges Mal". Blake Lively, die Hauptdarstellerin und ausführende Produzentin des Films, hatte im vergangenen Dezember Klage gegen Regisseur und Co-Star Justin Baldoni und dessen PR-Team eingereicht. Sie wirft ihnen sexuelle Belästigung sowie eine gezielte Verleumdungskampagne vor, um ihrer Karriere zu schädigen.

Baldoni wiederum beschuldigte Lively in einer Gegenklage der Verleumdung und forderte 400 Millionen Dollar wegen angeblicher Rufschädigung. Diese Klage und weitere Vorwürfe wie angebliche Erpressung wies Richter Liman Anfang Juni jedoch zurück. Stattdessen stellte er es Baldoni frei, eine überarbeitete Klage bezüglich "unrechtmäßiger Vertragsbeeinflussung" erneut einzureichen.

Der Regisseur behauptet, Lively habe versucht, durch den Einfluss ihres Ehemanns Ryan Reynolds und des Megastars Taylor Swift Macht über den Film und seine kreative Ausrichtung auszuüben. In den Gerichtsunterlagen heißt es, Baldoni sei zu einem Treffen im Haus des Promi-Paares eingeladen worden, wo eine "sehr bekannte und bekanntermaßen enge Freundin" ebenfalls anwesend gewesen sei, "um über Drehbuchänderungen zu sprechen".

Besonders brisant: Baldonis Anwalt Bryan Freedman zitierte Textnachrichten, in denen Lively Swift und Reynolds als ihre "Drachen" und Beschützer bezeichnet haben soll. "Die Botschaft hätte klarer nicht sein können. Baldoni hatte es nicht nur mit Lively zu tun, sondern mit ihren 'Drachen' - zwei der einflussreichsten und wohlhabendsten Prominenten der Welt, die keine Angst davor haben, ihm das Leben schwer zu machen", so Freedman.

In den vergangenen Jahren waren Blake Lively und Taylor Swift regelmäßig gemeinsam abgelichtet worden - sei es beim Feiern oder bei Footballspielen von Swifts Freund, NFL-Spieler Travis Kelce. Ihre Freundschaft soll nun aber dem Rechtsstreit zum Opfer gefallen sein. So zitierte das Promiportal "Page Six" kürzlich einen namentlich nicht genannten Insider, der berichtete, Swift sei "für immer wütend" auf Lively, weil diese sie in diesen öffentlichen und juristischen Wirbel hineingezogen habe. Eine offizielle Stellungnahme der beiden ehemaligen Freundinnen steht weiterhin aus.

Gericht sieht Relevanz - trotz Swifts Distanzierung

Obwohl Taylor Swift bereits im Mai 2025 als Zeugin für den Prozess im März 2026 vorgeladen worden war, zog Baldonis Team die Vorladung zurück. Swifts Anwälte hatten zuvor klargestellt, dass die Sängerin außer der Lizenzierung eines Songs keinerlei Beteiligung an der Produktion gehabt und den fertigen Film sogar erst Wochen nach der Veröffentlichung gesehen habe.

Livelys Anwälte versuchten zuletzt, jegliche Kommunikation mit Swift vor Gericht zu schützen. Ihre Argumentation: Die Nachrichten seien für das Verfahren nicht relevant und würden nur missbraucht, um Swift öffentlich in die Affäre hineinzuziehen. Richter Liman sah das anders. Angesichts Livelys eigener Aussagen, wonach Swift Kenntnis von Problemen am Filmset gehabt habe, könnten ihre Nachrichten sehr wohl zur Aufklärung beitragen, schrieb er in seinem Beschluss. Zudem sei durch eine bestehende Schutzanordnung gewährleistet, dass die Kommunikation der beiden Frauen nicht an die Presse durchgestochen werde.

Ein vorgeschlagener Deal von Livelys Anwälten, alle gewünschten Unterlagen bis auf Swifts Nachrichten zu übergeben - im Gegenzug für vollständiges Videomaterial vom Set und ungekürzte Kommunikationsdokumente -, wurde von Baldonis Seite abgelehnt.

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