Jahrelang ist Alfons Schuhbeck einer der bekanntesten Spitzenköche im Land. Doch nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung fällt er tief. Nun offenbart er vor Gericht, wie wenig Geld ihm derzeit noch zum Leben bleibe.
Vor dem Landgericht München I ist der Prozess gegen den ehemaligen Star-Koch Alfons Schuhbeck fortgesetzt worden. Dabei machte der 76-Jährige auch Angaben zu seinen finanziellen Verhältnissen. Demnach bekommt er heute 1138,76 Euro Rente.
"Davon lebe ich", sagte Schuhbeck vor Gericht. Sein Bruder zahle seine Krankenversicherung. Mit der Miete für seine Wohnung, die 4800 Euro im Monat betrage, sei er im Rückstand. Freunde gäben ihm Geld dafür, aber das reiche nicht. "Insgesamt muss ich meine persönlichen Verhältnisse neu ordnen."
Laut Auswertungen einer Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft München I waren Schuhbecks Firmen schon zahlungsunfähig, lange bevor Insolvenz angemeldet wurde. Das geht ihren Angaben zufolge aus den Kontounterlagen seiner Restaurants, des Partyservices oder seiner Kochschule hervor, wie die Sachbearbeiterin aus der Wirtschaftsabteilung als Zeugin vor Gericht sagte.
Schuhbeck zeigt Reue
Sie habe für insgesamt elf Unternehmen seitenlange Excel-Tabellen angelegt, überall habe sich ein ähnliches Bild gezeigt: "Es ist schon aufgefallen, dass bei einem Großteil der Firmen die Forderungen der Gläubiger die liquiden Mittel teilweise deutlich überstiegen haben", sagte sie über das "Schuhbeck-Imperium".
Schuhbeck hatte bereits vor einer Woche ein Geständnis abgelegt. Er räumte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der Insolvenzverschleppung und des Betrugs mit Corona-Hilfen vollständig ein. "Das Leben hat mich weit nach oben geführt und nun wieder ganz nach unten", sagte er. Zudem beteuerte er, "den angerichteten Schaden zutiefst zu bereuen" und alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den Gläubigern das ihnen zustehende Geld zurückzuzahlen.
Diese Entwicklung könnte das Verfahren erheblich beschleunigen, da sie Teil eines sogenannten Deals zwischen allen Prozessbeteiligten ist. Ob Schuhbeck wieder hinter Gittern landen wird, ist fraglich. Seine derzeitige Haftstrafe ist aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt.
Schuhbeck war im Oktober 2022 bereits wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Nach Angaben seiner Anwälte leidet er inzwischen jedoch an einer unheilbaren Krebserkrankung und wird außerhalb des Gefängnisses medizinisch behandelt.
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