- 30 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica gedenken Tausende in Potočari der Opfer von damals. Politiker mahnen zu Erinnerung und Gerechtigkeit.
- Die sterblichen Überreste von sieben Opfern wurden heute beigesetzt. Die Suche nach Vermissten dauert an.
- Die Leugnung des Völkermordes erschwert die Versöhnung. «Nie wieder Srebrenica», forderte der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck.
Heute haben Tausende Menschen in Potočari der Opfer des Völkermordes von Srebrenica gedacht. Hinterbliebene, Politiker der Balkanregion und hochrangige Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen nahmen an der Gedenkfeier teil.

Der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos und der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina Christian Schmidt mahnten zur Erinnerung und betonten die Bedeutung des Kampfes gegen Geschichtsrevisionismus. «Nie wieder Srebrenica», so Gauck.
Auch UNO-Vertreter und Richter des Internationalen Residualmechanismus für Strafgerichte erinnerten an die Bedeutung von Wahrheit und Gerechtigkeit und forderten die Verfolgung der noch flüchtigen Täter. Die sterblichen Überreste von sieben Opfern fanden heute auf dem Friedhof in Potočari ihre letzte Ruhestätte. Die Suche nach den etwa noch 1000 Vermissten dauert an.
Die Präsidentin des Internationalen Residualmechanismus, Graciela Gatti Santana, sprach von «traurigen Momenten» für die Familien. Chefankläger Serge Brammertz betonte, dass die Ehrung der Opfer durch das «Sagen der Wahrheit» geschehe. Der Hohe Repräsentant Christian Schmidt dankte für die Einladung und erinnerte an das Versagen der internationalen Gemeinschaft vor 30 Jahren.

Rosemary DiCarlo, UNO-Untergeneralsekretärin, zitierte UNO-Generalsekretär António Guterres: «Wir haben vor 30 Jahren versagt.» EU-Kommissarin Marta Kos mahnte auf Bosnisch zu Menschlichkeit und zum Schutz der Menschenrechte.
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