Venezuela, El Salvador und die USA haben einen großangelegten Gefangenenaustausch abgeschlossen. „Heute haben wir alle venezolanischen Bürger freigelassen, die in unserem Land festgehalten wurden, angeklagt wegen Zugehörigkeit zur kriminellen Organisation Tren de Aragua“, teilte El Salvadors Präsident Nayib Bukele auf der Plattform X mit. Im Gegenzug seien eine „beträchtliche Anzahl venezolanischer politischer Gefangener“ und zehn US-Amerikaner freigekommen. US-Außenminister Marco Rubio schrieb auf X, sie seien „auf dem Weg in die Freiheit“.

Die 252 in El Salvador inhaftierten Venezolaner waren im März von den USA als mutmaßliche Mitglieder der kriminellen Organisation Tren de Aragua in das berüchtigte Hochsicherheitsgefängnis Cecot abgeschoben worden. Viele von ihnen sind Bukele zufolge wegen Mordes, Raubs, Vergewaltigung und anderer schwerer Verbrechen angeklagt.

Im April hatte Bukele Venezuelas autoritärem Präsidenten Nicolás Maduro den Gefangenentausch angeboten. Venezuela habe einen hohen Preis für die Freiheit dieser Landsleute gezahlt, teilte Venezuelas Regierung mit und bestätigte den vollzogenen Austausch.

Kontroverse um US-Abschiebepraxis

Die US-Regierung zahlt El Salvador eine Millionensumme für die Aufnahme von abgeschobenen Migranten, die sie als Schwerkriminelle einstuft. Die Rechtmäßigkeit der Transfers ist allerdings hochumstritten. Recherchen mehrerer US-Medien wecken erhebliche Zweifel an der angeblich kriminellen Vergangenheit zahlreicher Abgeschobener.

Ein prominenter Einzelfall betrifft Kilmar Abrego Garcia: Der Mann war im März trotz Abschiebeschutzes aus den USA nach El Salvador gebracht worden. Nach langem juristischem Tauziehen wurde er im Juni in die USA zurückgebracht, wo gegen ihn ein Strafverfahren unter anderem wegen Menschenschmuggels eingeleitet wurde.

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