Angesichts der Umfrageschwäche der Unionsparteien hat der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) vor einem zu engen Fokus auf einzelne Themen gewarnt. „Die jüngsten Umfragen sind dramatisch“, sagte Dennis Radtke dem Magazin „Focus“. Streit um die Stromsteuer und um die Wahl von Bundesverfassungsrichtern überdecke positive Entscheidungen in der Wirtschaftspolitik.

„Ferner zeigt sich, dass das Thema Migration nicht der einzige Hebel ist, um die AfD wirksam zu bekämpfen“, betonte der EU-Parlamentarier. „Die Frage Wohnen und Entlastung der hart arbeitenden Mitte muss endlich nach ganz oben auf die politische Agenda.“

Es sei ein Alarmsignal, dass die CDU bei Themen und Köpfen nicht die Breite der Volkspartei darstelle. „Wir müssen aufhören, uns bei der Stimmung im Land in die Tasche zu lügen und zu glauben, uns fliegen die Herzen zu, weil die Asylzahlen Gott sei Dank zurückgehen.“

In einer am Dienstag veröffentlichten Sonntagsfrage des Forsa-Instituts kommt die Union nur noch auf 25 Prozent – ebenso wie die AfD. Bei anderen Meinungsforschungsinstituten schneiden CDU und CSU stärker ab: In einer Insa-Befragung (Montag) kommt die Union auf 27,5 und die AfD auf 24 Prozent, bei Allensbach (Samstag) auf 29 beziehungsweise 23 Prozent.

Bei der Bundestagswahl im Frühjahr erreichte die Union 28,5 Prozent und damit das zweitschlechteste Ergebnis bei einer solchen Wahl. Die AfD wurde mit 20,8 Prozent erstmals zweitstärkste Kraft im Bundestag.

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