Die meisten Gefängnisse in Deutschland sind am Rande ihrer Kapazitätsgrenze. Bundesweit seien 60.391 von insgesamt 70.279 Haftplätzen belegt, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) auf der Basis einer Umfrage unter allen Landesjustizministerien. Das entspricht demnach einer Gesamtauslastung von etwa 86 Prozent.
In Rheinland-Pfalz zum Beispiel gibt es demnache nahezu keine freien Haftplätze mehr. „Abgefedert wird eine Überbelegung zum Teil mit Mehrfachbelegung von dafür geeigneten Hafträumen“, sagte ein Ministeriumssprecher. Seit Mai dieses Jahres würden im Land Ersatzfreiheitsstrafen grundsätzlich im offenen Vollzug verbüßt.
Eine ähnlich hohe Belegung gebe es in Bremen, Hamburg, Baden-Württemberg und dem Saarland. Dort sind die Gefängnisse zu über 90 Prozent ausgelastet. Deutlich weniger Gefangene sind es laut Umfrage in Sachsen – mit einer Auslastung von 78,6 Prozent. Für Mecklenburg-Vorpommern nannte das dortige Ministerium eine Quote von 79,6 Prozent.
Während der Corona-Pandemie war die Zahl der Gefängnisinsassen gesunken. „In der Pandemie haben wir für einige Zeit die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen ausgesetzt, um nicht ein zusätzliches Infektionsrisiko in die Justizvollzugsanstalten zu holen, so dass die Belegung weniger wurde“, sagte eine Sprecherin des Justizministeriums in Bremen dem RND.
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