Eigentlich sollten am Freitag eine ganze Reihe neuer Zölle auf US-Importe aus Dutzenden von Ländern in Kraft treten. Doch nun hat US-Präsident Donald Trump ein Dekret unterzeichnet, mit dem das Datum um eine Woche nach hinten verschoben wird.

Gleichzeitig hat Trump am Donnerstag (Ortszeit) nach Ablauf der Frist für Länder ohne Handelsabkommen mit den USA per Dekret neue Strafzölle verhängt. Einer vom Weißen Haus veröffentlichten Liste zufolge gehören demnach unter anderem Kanada mit 35 Prozent und die Schweiz mit 39 Prozent zu den am meisten belasteten Ländern.

Die Zölle, die in sieben Tagen in Kraft treten sollen, reichen von zehn bis 50 Prozent. Trump begründete den Schritt mit Handelsungleichgewichten und damit, dass einige Partner bei Verhandlungen keine ausreichenden Zugeständnisse gemacht hätten. Für Länder, die nicht in der Liste aufgeführt sind, gilt laut der neuen Anordnung ein allgemeiner Zollsatz von zehn Prozent.

In den vergangenen Tagen hatte das Weiße Haus eine Reihe neuer Zollregeln- und Vereinbarungen für verschiedene Ländern bekanntgegeben, die noch vor Ablauf der Frist am 1. August in Kraft treten. Neue Vereinbarungen traf Trump unter anderem mit der EU, mit Mexiko oder Südkorea. Brasilien und Indien will der Präsident hingegen mit höheren Zöllen sanktionieren.

Der jüngste Erlass soll für 68 Länder und die Europäische Union mit 27 Mitgliedern. gelten. Ein US-Regierungsbeamter bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend (Ortszeit), dass der Aufschub auch für den Zollsatz von 15 Prozent auf Einfuhren aus der EU gelte. Für Länder, die in der am Donnerstag von Trump unterzeichneten Anordnung nicht aufgeführt sind, gilt ein Basiszollsatz von zehn Prozent.

Zur Begründung etwa des besonders hohen Zollsatzes für Kanada hieß es, das Land habe bei der Bekämpfung des Fentanyl-Schmuggels in die USA „nicht kooperiert“. Im scharfen Gegensatz dazu steht die Entscheidung, dem zweiten großen US-Handelspartner Mexiko einen Aufschub von 90 Tagen zu gewähren, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen. Einer Anhebung der Zölle auf 30 Prozent entgeht Mexiko damit vorerst.

Den höchsten Zollsatz von 50 Prozent verhängte Trump gegen Brasilien, schloss davon jedoch Sektoren wie Flugzeuge und Energie aus. Als Grund gilt die Strafverfolgung des früheren brasilianischen Präsidenten und Trump-Freundes Jair Bolsonaro. Weitere Spitzenzollsätze erhielten Syrien mit 41 Prozent, Laos und Myanmar mit 40 Prozent und der Irak mit 35 Prozent.

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