Die US-Börsen haben ihren anfänglichen Rekordkurs nicht halten können. Neue drohende Zölle gegen Länder wie Indien oder Brasilien stimmten die Anleger im Verlauf zunehmend vorsichtig.
Solide Gewinne der großen Tech-Konzerne haben dem marktbreiten S&P 500 und der Nasdaq heute zunächst neue Rekordniveaus beschert. Die zwischenzeitlich erreichten frischen Allzeithochs konnten die Indizes allerdings nicht halten. Im Gegenteil, am Ende lagen die großen Aktienindizes alle im Minus. Nach Börsenschluss erwartet der Markt heute noch die Quartalsberichte der beiden Tech-Größen Apple und Amazon.
Die Technologiebörse Nasdaq schloss bei 21.122 Punkten um 0,1 Prozent niedriger. Am Morgen hatte der Index bei 21.457 Punkten ein neues Rekordniveau erreicht. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,55 Prozent auf 23.218 Punkte und war im frühen Geschäft bis 23.587 Zähler gestiegen war. Der breiter gefasste S&P 500 schloss bei 6.339 um knapp 0,4 Prozent schwächer, der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,74 Prozent auf 44.130 Punkte nach.
Zollstreit wieder im Fokus
Erstmals nach der Einigung mit der EU am vergangenen Sonntag stand die Zollpolitik der US-Regierung wieder stärker im Fokus der Anleger. Dabei droht eine weitere Eskalation, was für Bedenken am Markt sorgte.
Denn kurz vor Ablauf der von Präsident Donald Trump gesetzten Frist für Verhandlungen deuten sich für mehrere Länder sprunghaft höhere US-Zölle ab August an. Davon dürften unter anderem Brasilien und Indien betroffen sein. Mit Mexiko wurde das bestehende Handelsabkommen um 90 Tage verlängert.
Außerdem verhängte Trump Zölle von 50 Prozent auf bestimmte Kupfer-Importe ab Freitag und begründete dies mit der nationalen Sicherheit. Der US-Kupferpreis brach in der Folge an der Börse Comex zeitweise um mehr als 20 Prozent ein - die Regelung enthielt Ausnahmen, mit denen Händler zunächst nicht gerechnet hatten.
Die Zölle dürften Börsianern zufolge für anhaltenden Preisdruck sorgen. "Die Inflation bleibt hartnäckig und rechtfertigt die Entscheidung der Fed, die Zinssätze unverändert zu lassen", sagte Clark Bellin, Präsident des Vermögensverwalters Bellwether Wealth. Die US-Währungshüter beließen den Leitzins trotz der ständigen Rufe nach einer Zinssenkung aus dem Weißen Haus in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent, weswegen Trump erneut heftig verbal gegen Fed-Chef Jerome Powell austeilte.
Leitzins unverändert
Eher ernüchternde Signale von der US-Geldpolitik gab es am Vorabend von der Notenbank Federal Reserve (Fed). Diese hatte am Vorabend den Leitzins wie erwartet unverändert gelassen. Die von Anlegerinnen und Anlegern erhoffte Zinssenkung im September gilt inzwischen als weniger wahrscheinlich.
Es seien keine raschen Zinssenkungen zu erwarten, schreibt etwa Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. "Bleiben die kommenden Arbeitsmarktberichte solide und kommen die Inflationsraten nicht zurück, wird es zu keiner Zinssenkung im September kommen." Darauf aber hatten einige Investoren gesetzt - nicht zuletzt, weil US-Präsident Trump auf eine deutliche Lockerung der Geldpolitik drängt.
Pharmawerte unter Druck
US-Präsident Donald Trump fordert von Boehringer Ingelheim und 16 weiteren Pharmakonzernen umgehend niedrigere Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA. Konkret verlangt Trump von den Konzernen, die Meistbegünstigungsklausel bei den Preisen auf das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid auszuweiten. Zudem sollen sie eine solche Preisgestaltung für neue Medikamente garantieren und überschüssige Einnahmen aus dem Ausland an Patienten und Steuerzahler in den USA zurückgeben.
Neben Boehringer Ingelheim gingen die Schreiben des US-Präsidenten an das zum Darmstädter Konzern Merck gehörende EMD Serono, Novartis, Novo Nordisk, Eli Lilly, Pfizer, Sanofi, den US-Konzern Merck & Co, Johnson & Johnson, AstraZeneca, Regeneron, GSK, Genentech, Amgen, Gilead, Bristol Myers Squibb und Abbvie. Pharmaaktien gerieten unter Druck.
Trump will die Kosten für in den USA verkaufte Medikamente an den niedrigsten Preis binden, der in anderen Ländern für dasselbe Medikament gezahlt wird. Zugleich will er die Pharmakonzerne so zwingen, in Europa mehr für ihre Arzneimittel zu verlangen. Ob die Rechnung aufgeht, ist unklar: Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) versucht, die Medikamentenpreise in den USA zu senken. Seine Pläne scheiterten jedoch am Widerstand der Pharmaindustrie.
Amazon: Gut, aber nicht gut genug
Eine ungebrochene Kauflaune der Verbraucher und ein robustes Cloud-Geschäft haben Amazon ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert. Auf dieser Basis legte der weltgrößte Online-Händler am Abend einen überraschend optimistischen Ausblick für das laufende Vierteljahr vor.
Der US-Konzern stellte Umsätze von 174 bis 179,5 Milliarden Dollar und ein operatives Ergebnis von 15,5 bis 20,5 Milliarden Dollar in Aussicht. In den vergangenen Monaten steigerte Amazon die Erlöse unter anderem dank der jährlichen Rabatt-Aktion "Prime Day" währungsbereinigt um zwölf Prozent auf 167,7 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis wuchs um mehr als 30 Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar.
Die Umsätze der Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) legten im Berichtszeitraum um 17 Prozent auf 30,87 Milliarden Dollar zu. Das Plus lag im Rahmen der Analystenprognosen, war jedoch nur halb so hoch wie bei den Rivalen Microsoft und Google. Amazon-Aktien fielen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um vier Prozent.
Apple trotzt Trumps Zöllen
Der Apple-Gewinn ist im vergangenen Quartal trotz einer hohen Belastung durch Donald Trumps Zölle deutlich gestiegen. Der iPhone-Konzern verdiente 23,43 Milliarden Dollar (20,5 Mrd Euro) und damit rund 8,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Apple hatte für das Vierteljahr Mehrkosten von 900 Millionen Dollar durch die Importzölle des US-Präsidenten prognostiziert.
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um zehn Prozent auf gut 94 Milliarden Dollar. Rund ein Prozentpunkt davon geht nach Einschätzung des Konzerns auf vorgezogene Käufe wegen der Zoll-Situation zurück, sagte Apple-Chef Tim Cook dem US-Sender CNBC.
Apple-Geräte werden größtenteils in Asien gebaut, etwa in China, Indien und Vietnam. Für Einfuhren aus diesen Ländern wurden schrittweise hohe Zölle fällig. Vor drei Monaten sagte Cook, inzwischen werde rund die Hälfte der in den USA verkauften iPhones aus Indien geliefert. Das iPhone-Geschäft wuchs im Jahresvergleich um fast zwölf Prozent auf knapp 44,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit lediglich gut 40 Milliarden Dollar gerechnet. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Apple-Produkt.
DAX kann Gewinne nicht halten
Der heimische Markt stand heute zunächst ganz im Zeichen des Boom-Themas Künstliche Intelligenz (KI), das es in dieser geballten Form nur in New York gibt. Denn gestern hatten gute Geschäftszahlen der US-Techriesen Microsoft und Meta neue Fantasie entfacht.
Wieder einmal zeigte sich, dass der Hype um das Thema KI andere wichtige Börsenthemen wie Geldpolitik, Rohstoff- und Devisenmärkte, die angespannte geostrategische Lage, aber auch die Berichtssaison aus dem Standardwertebereich immer wieder in den Schatten stellt. "Die USA drehen beim Thema Künstliche Intelligenz voll auf", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.
Dem KI-Schwung aus New York konnte sich der DAX zunächst nicht entziehen und markierte am Morgen bei 24.433 Punkten sein Tageshoch. Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex bei 24.262 Punkten geschlossen. Allerdings ließ die Euphorie am Nachmittag spürbar nach. Durchwachsene Geschäftszahlen von Unternehmen und die eher ernüchternden Signale von der US-Geldpolitik gewannen wieder die Oberhand.
Der DAX ging am Ende bei 24.065 nahe seines Tagestiefs bei 24.039 Punkten um 0,81 Prozent leichter aus dem Handel. Marktanalyst Jens Klatt vom Handelshaus XTB wertete es als Zeichen der Schwäche, dass der DAX nach einem starken ersten Halbjahr zuletzt kein Rekordhoch mehr erreicht hat. Der MDAX der mittelgroßen Werte hielt sich besser, zuletzt stand ein leichtes Plus von 0,21 Prozent auf 31.004 Punkte an der Anzeigetafel.
Inflation bleibt bei 2,0 Prozent
Stärker steigende Lebensmittelpreise haben derweil den erwarteten Rückgang der Inflation im Juli verhindert. Waren und Dienstleistungen in Deutschland kosteten wie schon im Juni 2,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt heute zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang auf 1,9 Prozent gerechnet. Von Juni auf Juli zogen die Preise um 0,3 Prozent an.
"Damit ist die hohe Inflationswelle der vergangenen Jahre ausgelaufen", sagte DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Die privaten Haushalte seien immer noch dabei, sich an das erhöhte Preisniveau zu gewöhnen. Mittlerweile hätten aber auch die Löhne nachgezogen. "Das Thema Inflation wird mehr und mehr aus den Köpfen der Verbraucher verschwinden", erwartet Kater.
Der Euro stabilisiert sich
Der Euro hat sich heute im späten New Yorker Devisenhandel zum Dollar nicht mehr stärker bewegt. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung auf 1,1429 Dollar. Damit konnte sie nach der ausgeprägten Schwäche der vergangenen Tage einen Rückfall unter die Marke von 1,14 Dollar vermeiden. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1446 (Mittwoch: 1,1527) Dollar fest.
Die US-Notenbank Fed hatte dem Dollar am Vorabend deutlichen Auftrieb verliehen. Am Mittwoch hatte die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf etwa anderthalb Cent verloren, nachdem die Fed den Leitzins wie erwartet nicht verändert hatte. Darüber hinaus lieferte Notenbankpräsident Jerome Powell anders als von vielen erwartet keine klaren Hinweise auf eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung im September. US-Präsident Donald Trump beschimpfte daraufhin am Donnerstag Powell erneut und forderte Zinssenkungen.
Die jüngste Gegenbewegung des Greenback begann mit dem für die EU eher ungünstigen Zollabkommen mit den USA ab Ende Juli. Zu Monatsbeginn lag der Kurs in der Spitze noch bei knapp 1,18 Dollar für den Euro. Die Dollar-Schwäche zuvor wurde mit nachlassendem Vertrauen begründet aufgrund der erratischen Zollpolitik der Trump-Regierung. Dies trotz deutlich höherer Zinsen gegenüber dem Euro-Raum.
Daimler-Truck senkt Ausblick
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat wegen der anhaltenden Marktschwäche in Nordamerika auch infolge der US-Zölle seinen Jahresausblick erneut gesenkt. Im Industriegeschäft ohne Finanzdienstleistungen geht Chefin Karin Radström 2025 nun von 44 bis 47 Milliarden Euro Umsatz aus, wie das DAX-Unternehmen am Abend in Leinfelden-Echterdingen überraschend mitteilte. Markt und Absatz in Nordamerika würden schwächer eingeschätzt, hieß es zur Begründung. Schon Mitte Mai hatte der Konzern seine Ziele gesenkt und einen Erlös im Industriegeschäft von nur noch 48 bis 51 Milliarden anvisiert.
Gewinneinbruch bei BMW
Die US-Zölle und schwierige Geschäfte in China haben BMW einen Gewinneinbruch beschert. Im zweiten Quartal ging der Nettogewinn um rund 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 1,84 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz sank um rund acht Prozent auf knapp 34 Milliarden Euro. In der Autosparte sackte die operative Gewinnmarge um 3 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent ab. Analysten hatten sich im Schnitt mit 5,5 Prozent etwas mehr ausgerechnet. BMW behält seine Jahresprognose aber trotz des Zollkompromisses der EU mit den USA bei.
Heidelberg Materials legt weiter zu
Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert. "Neben Preisanpassungen hat vor allem unser striktes Kostenmanagement im zweiten Quartal Wirkung gezeigt", sagte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten. Dabei profitierte das Unternehmen auch vom Wachstum im Geschäftsgebiet Afrika-Mittelmeerraum-Westasien, während es anderswo weniger rund lief. "Auch wenn die Nachfrage in einigen Regionen noch von Volatilität geprägt ist, setzt sich die Stabilisierung in unseren Kernmärkten fort", erklärte von Achten. Die Ziele für das Gesamtjahr 2025 bestätigte das im DAX notierte Unternehmen.
Siemens verkauft Anteile an Siemens-Healthineers
Auf die Kursgewinne von Siemens Healthineers am Vortag nach einem starken Quartalsbericht sind heute Verluste gefolgt. Zuletzt gab die Aktie als größter Verlierer im DAX 4,4 Prozent auf 47,30 Euro nach. Der Druck nahm dabei am frühen Nachmittag ein wenig zu, als das Medizintechnikunternehmen mitteilte, dass der Mutterkonzern Siemens seinen Anteil um knapp zwei Prozentpunkte auf etwas über 71 Prozent gesenkt hat.
Deutsche-Bank-Analyst Falko Friedrichs bleibt nach den am Mittwoch veröffentlichen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal positiv gestimmt, schrieb zugleich aber: Er sei sich bewusst, dass weiterhin Unsicherheit darüber bestehe, was mit den Healthineers-Anteilen der Siemens AG passiere. Daher verstehe er die Frustration der Anleger darüber, dass es bis zum Kapitalmarkttag im Dezember diesbezüglich wohl auch keine Klarheit geben werde.
Gea hebt Prognose an
Gea-Aktien gehörten heute zu den größten MDAX-Gewinnern. Denn dank einer starken Nachfrage blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer hob heute seine Ziele für 2025 an. Im kommenden Jahr werde sich das Wachstum noch einmal beschleunigen und die Profitabilität weiter steigen, prognostizierte Firmenchef Stefan Klebert.
Vorläufigen Berechnungen zufolge stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um gut ein Prozent auf 2,57 Milliarden Euro und der Auftragseingang um 4,2 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Restrukturierungsaufwendungen wuchs um etwa neun Prozent auf 415 Millionen Euro. Dies ergab eine Marge von 16,1 Prozent. Für das Gesamtjahr peilt Gea ein organisches Umsatzplus von zwei bis vier statt ein bis vier Prozent an. Die operative Marge werde voraussichtlich bei 16,2 bis 16,4 statt 15,6 bis 16 Prozent liegen.
Lufthansa hält nach Gewinnsprung an Jahreszielen fest
Eine starke Ticketnachfrage und geringere Treibstoffkosten stimmen die Lufthansa trotz der turbulenten Weltwirtschaft optimistisch für das laufende Jahr. Der operative Gewinn vor Sonderposten (bereinigtes Ebit) soll den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro wie geplant deutlich übertreffen, teilte der MDAX-Konzern mit. Daran ändert auch ein verstärkter Trend zu Kurzfrist-Buchungen nichts. Im zweiten Quartal lief es für die Lufthansa und ihre Töchter besser als gedacht. So stieg der bereinigte operative Gewinn um 27 Prozent auf 871 Millionen Euro, nachdem ein Jahr zuvor Streiks das Ergebnis belastet hatten.
MediaMarkt und Saturn bekommen chinesischen Eigentümer
Die Elektronik-Handelsketten MediaMarkt und Saturn sollen einen chinesischen Eigentümer bekommen. Der Tech-Gigant JD.com will die Muttergesellschaft der beiden Ketten, die Düsseldorfer Holding Ceconomy, übernehmen, wie Ceconomy und der Bieter am Mittwoch mitteilten. Die im Online-Handel groß gewordene JD.com biete den Ceconomy-Aktionären um die Gründerfamilie Kellerhals und die Duisburger Familienholding Haniel im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots je 4,60 Euro in bar für jede Stammaktie, hieß es weiter. Insgesamt wird Ceconomy damit mit gut 2,2 Milliarden Euro bewertet.
Cancom rudert zurück
Der IT-Dienstleister Cancom blickt nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr zurückhaltender auf 2025. Der Umsatz dürfte bei 1,65 bis 1,75 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Abend mit. Bisher war Cancom von 1,7 bis 1,85 Milliarden Euro ausgegangen. Analysten erwarteten mit 1,76 Milliarden zuletzt einen Umsatz außerhalb der neuen Bandbreite.
Im ersten Halbjahr war der Umsatz leicht auf gut 800 Millionen Euro gesunken. Das Ebitda schrumpfte um ein Drittel auf knapp 37 Millionen Euro. Die weiter anhaltenden Marktunsicherheiten, insbesondere die wirtschaftlichen Herausforderungen im Kernmarkt Deutschland, hätten zu einer Kaufzurückhaltung der Kunden geführt, hieß es.
Knorr-Bremse senkt wegen starkem Euro Umsatzprognose
Der Lkw- und Zugbremsenspezialist Knorr-Bremse hat seine Umsatzerwartung für das laufende Jahr gesenkt. Dabei belasteten die Folgen des starken Euro, teilte das im MDAX notierte Unternehmen in München mit. Die Ergebnisprognose sowie die Aussichten für den freien Mittelzufluss bestätigte Knorr-Bremse. Im zweiten Quartal stagnierte der Umsatz bei rund zwei Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich hingegen um vier Prozent auf 262 Millionen Euro. Der Auftragseingang war leicht rückläufig.
Rekordaufträge für Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt
Die Aufrüstung Europas in Reaktion auf den Ukraine-Krieg lässt das Auftragsbuch des Radar-Spezialisten Hensoldt immer weiter anschwellen. Mit einem Wachstum der Bestellungen um gut drei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr wuchs der Orderbestand auf einen Rekord von mittlerweile 7,07 Milliarden Euro. Damit schnitt der MDAX-Konzern beim Auftragseingang besser ab als von Analysten erwartet, ebenso beim Gewinn im Tagesgeschäft, während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger zulegte als gedacht. Die Ziele für 2025 wurden bestätigt.
Viel Analystenlob für Microsoft
Microsoft-Aktien stiegen in New York 3,95 Prozent uf 533,50 Dollar und haben bei 555,45 Dollar ein neues Rekordhoch markiert. Damit ist das Unternehmen als zweites nach Chiphersteller Nvidia über 4 Billionen Dollar wert.
Der Softwarekonzern hat das Wachstum im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres dank der hohen Nachfrage nach Produkten rund um die Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste noch einmal beschleunigt. In den drei Monaten bis Ende Juni sei der Umsatz um 18 Prozent auf etwas mehr als 76 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen nach Börsenschluss in Redmond mit. Der Gewinn sprang um fast ein Viertel auf 27 Milliarden Dollar nach oben.
Analysten sehen für den Software-Riesen Microsoft teils noch deutlich Luft nach oben. So erhöhte zum Beispiel Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies das Kursziel von 600 auf 675 Dollar. Er lobte die Geschäftsentwicklung sowie den Ausblick.
JPMorgan-Experte Mark Murphy betonte, dass Software und Dienste von Microsoft für viele andere Unternehmen im Grunde unverzichtbar seien. DZ-Bank-Analyst Ingo Wermann schrieb: Zu sagen, es laufe bei Microsoft, wäre "schamlos untertrieben".
Facebook-Konzern wächst kräftig - Aktie springt nach oben
Das Geschäft des Facebook-Konzerns Meta läuft auf Hochtouren. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 47,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang um 36 Prozent auf rund 18,34 Milliarden Dollar hoch, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss mitteilte. Mit dem Rückenwind des boomenden Werbegeschäfts geht Meta davon aus, in diesem Jahr mindestens 66 Milliarden Dollar vor allem für KI-Rechenzentren auszugeben. Die Obergrenze bleibt unverändert bei 72 Milliarden Dollar.
Die Vision von Meta-Chef Zuckerberg sei, "persönliche Superintelligenz für jeden" verfügbar zu machen - was an der Börse gut ankommt. Meat-Aktien gewannen 11,25 Prozent auf 773,44 Dollar, die Spitze lag bei 784,75 Dollar.
Trumps Zölle kosten Ford zwei Milliarden Dollar
Die Importzölle von Donald Trump treffen den US-Autoriesen Ford noch härter als bisher erwartet. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern nun mit einer Belastung von zwei Milliarden Dollar vor Zinsen und Steuern. Noch vor drei Monaten war Ford auf dieser Basis von einem negativen Effekt von 1,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Allein im vergangenen Quartal kosteten die Zölle Ford rund 800 Millionen Dollar. Der US-Präsident hatte für eingeführte Autos und Bauteile Zölle von bis zu 25 Prozent verhängt.
Mastercard profitiert von kosumfreudigen Kunden
Die ungebrochene Kauflust der Verbraucher hat Mastercard im abgelaufenen Quartal Rückenwind gegeben. Der Nettogewinn sei um etwa zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar gestiegen, teilte der Kreditkartenanbieter am Donnerstag mit. Der Umsatz habe 17 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar zugelegt. Das Zahlungsvolumen - ein Indikator für die Gesamtausgaben von Verbrauchern und Unternehmen - stieg um neun Prozent.
Im Juli habe sich der positive Trend fortgesetzt, hieß es weiter. Verbraucher hätten Angebote im Rahmen der Rabattaktion "Prime Day" des Onlinehändlers Amazon genutzt. Einige zögen zudem in Erwartung von US-Einfuhrzöllen Käufe vor. In den vergangenen Wochen hatten die Rivalen American Express und Visa ebenfalls ermutigende Quartalsergebnisse vorgelegt. Diese lagen teilweise über den Markterwartungen.
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