Nach dem massiven russischen Angriff auf Kiew in der Nacht zum Donnerstag haben Einsatzkräfte weitere Tote aus den Trümmern geborgen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden insgesamt 31 Menschen getötet. Darunter seien fünf Minderjährige, das jüngste Kind im Alter von zwei Jahren. Am Vorabend hatte die Zahl der gemeldeten Opfer noch bei 16 gelegen. Verletzt wurden demnach 159 Menschen.

US-Präsident Trump verurteilt die erneuten massiven Angriffe Russlands und kündigt neue Sanktionen gegen Moskau an. „Russland – ich finde es widerwärtig, was sie tun“, sagte Trump vor Journalisten. „Wir werden Sanktionen verhängen. Ich weiß nicht, ob ihn Sanktionen stören“, fügte der US-Präsident mit Blick auf seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin hinzu.

Erst am Dienstag hatte Trump Moskau eine Frist von zehn Tagen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gesetzt und andernfalls mit Sanktionen gedroht. Der Kreml zeigte sich davon unbeeindruckt und griff die Ukraine weiterhin an.

Russland habe seit Mittwochabend insgesamt 309 Drohnen und acht Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. 288 Drohnen und drei Marschflugkörper konnten demnach abgewehrt werden.

Auch in der Nacht zum Freitag attackierte Russland sein Nachbarland der ukrainischen Luftwaffe zufolge mit insgesamt 72 Drohnen weiter – darunter neben Kampfdrohnen auch solche ohne oder mit wenig Sprengstoff, die als Köder eingesetzt werden, um die Flugabwehr zu überlasten. 44 Drohnen seien abgewehrt worden. Registriert wurden 28 Einschläge an neun Orten. Angegriffen wurden demnach die Frontgebiete Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Kiew.

In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow ein 63-jähriger Mann getötet. Sein Haus sei getroffen worden. Außerdem seien vier Menschen in der Region verletzt worden.

In der Region Dnipropetrowsk wurden ebenfalls vier Menschen bei Drohnenangriffen verletzt, wie Gouverneur Serjih Lyssak mitteilte. Darunter seien ein vier Jahre alter Junge und eine 14-Jährige. Zwei Bauernhöfe, ein Gymnasium und eine Post brannten demnach, auch auf dem Gelände eines Privathauses sei Feuer ausgebrochen.

US-Sondergesandter Witkoff soll in Russland vermitteln

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff soll unterdessen nach Angaben von Präsident Donald Trump nach seinem Besuch in Israel weiter nach Russland reisen. Trump nannte keine Details zu Witkoffs geplanter Reise. Bei vorigen Besuchen in Moskau hatte Witkoff unter anderem Präsident Wladimir Putin getroffen.

Zuletzt hatte Trump sein Ultimatum an Kremlchef Putin von 50 auf zehn Tage verkürzt: In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Seit Dienstag läuft die verkürzte Frist – danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen. Davon wären unter anderem Indien und China als Abnehmer russischen Öls betroffen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau verkündete indes am Donnerstag, die russischen Truppen hätten die Stadt Tschassiw Jar in der ostukrainischen Region Donezk erobert. Die ukrainische Armee bestritt dies.

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