In Französisch-Guayana ist der erste einer neuen Generation von Wettersatelliten gestartet. In den kommenden Jahren sollen die Metop-SGA1-Satelliten für akkuratere Vorhersagen sorgen.
Genauere Wettervorhersagen soll der neue europäische Wettersatellit Metop-SGA1 ermöglichen. An Bord einer Ariane-6-Rakete hob er in der Nacht vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana ab. Laut der europäischen Raumfahrtagentur ESA hat der vier Tonnen schwere Satellit inzwischen 830 Kilometer über der Erde seine Sonnensegel aufgespannt. Start und Platzierung seien erfolgreich verlaufen.
Mehr und akkuratere Daten
Metop-SGA1 ist der erste einer neuen Generation von Wettersatelliten. An Bord hat er sechs Instrumente - eines davon, METImage, wurde bei Airbus Defence and Space im Friedrichshafen am Bodensee gefertigt. Ein weiteres, Sentinel-5, zur detaillierten Messung der Zusammensetzung der Atmosphäre, stammt aus dem Airbus-Werk in Ottobrunn bei München. Laut Betreiber Eumetsat soll der neue Satellit nicht nur mehr Daten liefern, sondern auch häufiger.
Bessere kurzfristige Vorhersagen
Bei METImage verspricht man sich durch eine deutlich höhere Auflösung etwa sehr viel präzisere Informationen bei der Beobachtung von Wolken, Wasserdampf und Eisdecken. Die genaueren Daten zu Wolken sollen auch dabei helfen, Gewitterwolken zu erkennen. Der neue Satellit soll sowohl die sehr kurzfristige Wettervorhersage als auch die Vorhersage für bis zu zwölf Tage verbessern, wie es von der ESA hieß.
Der Generaldirektor des Satellitenbetreibers Eumetsat, Phil Evans, erklärte zu dem Projekt: "Extreme Wetterereignisse haben Europa in den vergangenen 40 Jahren Zehntausende Menschenleben und Hunderte Milliarden Euro gekostet - Stürme, Rekordhitzewellen und heftige Flächenbrände sind nur die jüngsten Beispiele." Der Start von Metop‑SGA1 sei ein großer Schritt vorwärts. "Er gibt den Wetterdiensten optimierte Instrumente für die Rettung von Leben, den Schutz von Eigentum und den Aufbau von Resilienz gegen die Klimakrise an die Hand."
Schon die erste Generation Metop-Satelliten hatte die Fehlerquote in der Wettervorhersage laut dem Satellitenbetreiber Eumetsat erheblich gesenkt. Bis Metop-SGA1 die ersten Daten liefert, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Rund ein Jahr ist dafür vorgesehen, den Flugkörper richtig einzustellen und die Instrumente aufeinander abzustimmen. Danach soll er siebeneinhalb Jahre im Einsatz sein.
Was macht Metop-SGA1 gegenüber anderen Wettersatelliten aus?
Erst vor wenigen Wochen war ein europäischer Wettersatellit ins All geflogen, der die Vorhersage verbessern soll - besonders mit Blick auf Extremwetterereignisse wie Sturzfluten und Wirbelstürme: MTG-S1. Die MTG-Satelliten sind geostationär.
Das bedeutet, dass sie sich von der Erde aus gesehen immer am gleichen Punkt über dem Äquator befinden. Und das in enormer Höhe: MTG-S1 fliegt in etwa 36.000 Kilometern. Die Metop-SGA1 hingegen ist viel näher an der Erde. Auf der polaren Umlaufbahn sieht er auch die wichtigen Polregionen, was für geostationäre Satelliten schwierig ist. Während die MTG-Reihe nur einen Ausschnitt der Erde abbildet, schaut sich Metop-SGA1 bei seinem Flug um die Erde den gesamten Planeten an.
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