Die israelische Armee führt nach Angaben eines Vertreters der islamistischen Hamas einen Militäreinsatz in der Stadt Gaza aus. Die israelischen Streitkräfte nähmen „aggressive“ Vorstöße in der Stadt Gaza vor, sagte der Generaldirektor des Hamas-Medienbüros, Ismail Al-Thawabta, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Betroffen seien insbesondere das Viertel Seitun und die Umgebung südlich von Tal al-Hawa. Am Vortag hatte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz Israel bereits vorgeworfen, die Luftangriffe auf die Stadt Gaza in den vergangenen Tagen verstärkt zu haben.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Freitag eine Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen beschlossen. Vorgesehen ist demnach, die Kontrolle über die Stadt Gaza zu übernehmen. Einen genauen Zeitplan dafür legte die israelische Regierung nicht vor. Armeechef Ejal Samir billigte den Plan der Regierung zur Ausweitung der Militäroffensive im Gazastreifen, wie das Militär am Mittwoch mitteilte.

Zuvor hatte es Spekulationen über Meinungsverschiedenheiten zwischen Samir und Regierungschef Benjamin Netanjahu gegeben. Der Armeechef soll israelischen Medien zufolge unter anderem eingewendet haben, dass eine Ausweitung der Offensive auf die dicht besiedelte Stadt Gaza das Leben der von der Hamas noch immer festgehaltenen Geiseln gefährde. Der Hamas sind nach Angaben Netanjahus zwei wichtige Stellungen geblieben, die Stadt Gaza und die in Al-Mawasi im Zentrum des Gazastreifens liegenden Flüchtlingslager.

Israel steht im seit 22 Monaten andauernden Krieg gegen die Hamas angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen zunehmend in der Kritik. Ausgelöst worden war der Krieg durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt.

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