• Der BUND-Landesgeschäftsführer in Thüringen, Sebastian König, nennt das Scheitern des Plastikabkommens einen herben Rückschlag.
  • König betont auch, dass die Mikroplastik bereits im Menschen nachweisbar ist, die gesundheitlich Folgen sind noch unklar.

Seit drei Jahren versuchen sich die Vereinten Nationen auf ein Plastikabkommen zu einigen. Dass es nun zum dritten Mal gescheitert ist, zeigt nur die halbe Wahrheit, erklärt der Geschäftsführer bei der Industrievereinigung Kunststoffverpackung Martin Engelmann.

Er glaubt, es sei "Zeit für einen Neustart und zwar mit dem Fokus auf die Maßnahmen, bei denen weltweit Konsens bestehen. Es geht darum, dass es Recyclingquoten gibt, die zum Beispiel in Deutschland dazu geführt haben, dass wir jetzt erheblich mehr Kunststoffe recyceln."

BUND: Es ist ein herber Rückschlag

Engelmann betont: "Es geht aber auch um die Verpflichtung der Hersteller, dafür Sorge zu tragen, dass die Produkte, die sie weltweit in den Markt bringen, dann auch gesammelt, sortiert und recycelt werden."

Der Geschäftsführer befürchtet, dass überzogene Forderungen einer Einigung auch zukünftig im Weg stehen werden. Dem Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Sebastian König, fällt es im Moment noch schwer, der Entscheidung etwas Positives abzugewinnen.

"Es ist ein Rückschlag, das muss man so deutlich sagen, nicht nur für den BUND, auch für den Wirtschaftsstandort aus unserer Sicht", erklärt König. "Das Abkommen sollte ja die weltweite Plastikflut an der Quelle eindämmen. Das ist wieder nicht gelungen. Und ohne verbindliche Produktionsgrenzen und einheitliche Regeln wird die Plastikflut nur noch mehr und mehr. Deswegen ist dieses Aus sehr fatal."

Mikroplastik im menschlichen Körper

König erwähnt auch, dass Mikroplastik in großen Mengen in der Umwelt und auch unseren Körpern lande und deren Gesundheitsfolgen noch kaum absehbar seien. Er hofft auf die Eigeninitiative engagierter Staaten. "Deswegen können Deutschland, die EU und auch andere Staaten vorne weggehen und können selber verbindliche Schritte vereinbaren, wie sie die Plastikflut eindämmen wollen", erklärt König.

Dabei ist eine globale Zielsetzung für Christine Bunte vom Industrieverband der deutschen Kunststoffhersteller unumgänglich. "Zwei Komma Sieben Milliarden Menschen auf dem Planeten, also jeder Dritte, hat keinen Zugang zu einer geordneten Abfallentsorgung", erklärt Bunte. "Das heißt, das Problem muss definitiv angegangen werden."

Was die Verbandsgeschäftsführerin daran am meisten besorgt: dass wertvoller Plastikabfall hier verloren geht. Vieles davon könnte schließlich als recyceltes Material wieder neu genutzt werden.

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