Sorgen um schwache Technologiewerte in den USA belasten die Börsen. Der DAX dürfte mit einem Abschlag in den Handel starten und sich damit wieder ein Stück weiter von seinem Rekordhoch entfernen.

Teils deutliche Verluste bei US-Technologiewerten dürften auch den DAX zur Wochenmitte nach unten ziehen. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,6 Prozent tiefer bei 24.283 Punkten.

DAX charttechnisch und saisonal in schwierigem Fahrwasser

Zuletzt hatte das deutsche Börsenbarometer mit dem erneuten Abpraller an der Charthürde bei 24.500 Punkten ein negatives Signal gesandt. Erst wenn dieser Widerstand aus dem Weg geräumt ist, ist der Weg in Richtung des Rekordhochs von Mitte Juli bei 24.639 Zählern wieder frei. Doch nicht nur charttechnisch, sondern auch saisonal befindet sich der DAX in schwierigem Fahrwasser, hat doch mit dem August die schwierigste saisonale Phase bereits begonnen.

Deutliche Verluste bei US-Techwerten

Negative Vorgaben für den Handel am Frankfurter Aktienmarkt kommen von der Wall Street. Sorgen über hohe Bewertungen und einen wachsenden Einfluss der US-Regierung auf die Technologiebranche drückten den Nasdaq um 1,5 Prozent auf 21.314 Stellen.

Nvidia rauschte um 3,5 Prozent nach unten, Microsoft gab um 1,4 Prozent nach und Meta um 2,0 Prozent. Händler verwiesen auch auf Gewinnmitnahmen. Derweil stagnierte der Dow-Jones-Index bei 44.922 Punkten, und der marktbreite S&P 500 büßte 0,6 Prozent auf 6.411 Stellen ein.

Trump attackiert Powell erneut

Für einen Aufreger an den Börsen sorgt zur Wochenmitte unterdessen einmal mehr Donald Trump. Der US-Präsident Donald hat den Notenbankchef Jerome Powell erneut attackiert. Powell schade der Immobilienbranche "sehr schwer", schrieb Trump auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social.

"Die Leute können wegen ihm keine Hypothek bekommen. Es gibt keine Inflation, und alle Zeichen deuten auf eine große Zinssenkung hin", so Trump weiter.

Warten auf Jackson Hole

Trumps erneute Kritik an Powell erfolgte kurz vor dessen Rede auf dem jährlichen Notenbanktreffen in Jackson Hole am Freitag. Anleger erhoffen sich von dem Auftritt Hinweise auf den weiteren Zinskurs. Die Fed hat den Leitzins in diesem Jahr trotz der Forderungen Trumps stabil in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent gehalten.

Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnen aktuell 85 Prozent der Marktteilnehmer mit einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank am 16. und 17. September.

Einen ersten Vorgeschmack zur Stimmung in der US-Notenbank im Vorfeld von Jackson Hole dürften derweil die heute Abend anstehenden Protokolle zur jüngsten Fed-Sitzung liefern.

Sorgen um Tech-Werte drücken Asien-Börsen

Die schwache Performance der Nasdaq hat zur Wochenmitte auch die asiatischen Aktienmärkte belastet. Der japanische Nikkei-Index gibt im späten Tokioter Handel 1,5 Prozent nach, vor allem Chip-Aktien zählen zu den Verlierern.

Kaum Bewegung dagegen an den chinesischen Börsen: Der Index der Börse in Shanghai tendiert aktuell seitwärts, während der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandwerten um 0,1 Prozent nachgibt.

Gold und Euro kaum bewegt

Im asiatischen Devisenhandel gibt der Euro um 0,1 Prozent nach auf 1,1635 Dollar. Die Feinunze Gold kostet am Morgen knapp 3.320 Dollar und damit 0,2 Prozent mehr. Das gelbe Edelmetall ist bereits seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung gefangen.

Ölpreise steigen wieder

Die Ölpreise ziehen am Morgen wieder an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 66,05 Dollar und damit 0,4 Prozent mehr. Der Preis für US-Öl der Sorte WTI steigt um 0,5 Prozent auf 62,05 Dollar. Zuvor hatten Spekulationen über eine mögliche Einigung im Ukraine-Krieg und eine damit verbundene Lockerung der Sanktionen gegen russisches Öl die Preise belastet.

Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.