Die Commerzbank wehrt sich seit über einem Jahr gegen eine Übernahme durch die italienische Großbank UniCredit. Die aber lässt nicht locker und hat jetzt ihren direkten Anteil auf 26 Prozent ausgebaut.
Die UniCredit hat ihren direkten Anteil an der Commerzbank nach eigenen Angaben auf rund 26 Prozent ausgebaut. Dabei hat die italienische Großbank Finanzinstrumente wie etwa Optionen in Aktien des deutschen Instituts umgewandelt.
"Zu gegebener Zeit" sollen auch die restlichen Finanzinstrumente im Besitz der Italiener in Aktien gewandelt werden. Dann käme die UniCredit auf eine Commerzbank-Beteiligung von rund 29 Prozent.
Unfreundlicher Übernahmeversuch
Die UniCredit hatte diese Schritte Anfang Juli signalisiert, als sie zur größten Aktionärin des zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldhauses aufgestiegen war. Wird die 30-Prozent-Marke überschritten, wäre die UniCredit gesetzlich verpflichtet, den übrigen Anteilseignern des Frankfurter DAX-Konzerns ein offizielles Kaufangebot zu unterbreiten.
Die UniCredit will die Commerzbank mit ihrer Münchner Tochter HypoVereinsbank fusionieren. Dabei stößt sie auf Widerstand des Commerzbank-Managements und der Bundesregierung, die diese Bemühungen als unfreundlich kritisieren. Der deutsche Staat hält zwölf Prozent an der Commerzbank und will sich nach seinen Angaben von diesem Anteil nicht trennen.
Die Commerzbank wehrt sich seit rund einem Jahr gegen den Übernahmeversuch. Erst kürzlich hatte der DAX-Konzern im Abwehrkampf das Gewinnziel für 2025 nach oben geschraubt und seine Eigenständigkeit betont.
Entscheidend für die weitere Entwicklung dürften die Anteile von mit der UniCredit verbündeten Investmentbanken werden. Nach Medienberichten haben diese Zugriff auf mindestens ein weiteres Fünftel der Commerzbank-Anteile.
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