Die USA haben ein aus Venezuela stammendes Schiff in der Karibik angegriffen. Laut US-Präsident Donald Trump wurden bei dem Einsatz elf Menschen getötet. Das Schiff sei mit Drogen beladen gewesen und von der venezolanischen Verbrecherbande Tren de Aragua betrieben worden, die die US-Regierung zu einer ausländischen Terrororganisation erklärt hat.
„Der Angriff erfolgte, während sich die Terroristen auf hoher See in internationalen Gewässern befanden und illegale Drogen in die Vereinigten Staaten transportierten“, schrieb Trump in einem Beitrag auf „Truth Social“. „Dies soll als Warnung für jeden dienen, der auch nur daran denkt, Drogen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu bringen.“ Zu sehen waren darin auch Videoaufnahmen, die zeigen, wie ein Boot angegriffen wird und Feuer fängt.
Trump erklärte außerdem, dass die Bande Tren de Aragua, die er häufig im Rahmen seines harten Vorgehens gegen die irreguläre Migration erwähnt, „unter der Kontrolle“ des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro operiere. US-Außenminister Marco Rubio schrieb auf X: „Das US-Militär führte einen tödlichen Schlag durch (...) gegen ein Drogenschiff, das in Venezuela ausgelaufen war und von einer ausgewiesenen narko-terroristischen Organisation betrieben wurde.“ Die USA würden weiterhin mit aller Macht vorgehen, um Drogenkartelle „auszurotten“.
Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen den beiden Staaten verschärft. Die USA hatten Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Karibikküste verlegt, um dort nach eigenen Angaben Drogenschmuggler abzufangen. Eine Einheit mit mehr als 4.000 Matrosen und Marinesoldaten sollte noch in dieser Woche in der Region eintreffen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AP am Montag.
Zudem verdoppelte die US-Regierung die Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen, auf bis zu 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro). Laut US-Angaben handelt es sich dabei um das höchste jemals von den USA ausgesetzte Kopfgeld. Die US-Justiz wirft ihm vor, in den internationalen Drogenhandel verwickelt zu sein.
Maduro nennt US-Militärpräsenz „größte Bedrohung“
Maduro hatte die US-Militärpräsenz in der Karibik als „größte Bedrohung“ seit einem Jahrhundert bezeichnet. „Venezuela steht vor der größten Bedrohung, die unser Kontinent in den letzten 100 Jahren erlebt hat“, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz vor ausländischen Korrespondenten. „Acht Kriegsschiffe mit 1.200 Raketen und ein Atom-U-Boot zielen auf Venezuela. Es ist eine extravagante Bedrohung. Nicht zu rechtfertigen, unmoralisch und absolut kriminell“, sagte er. Im Falle eines Angriffs durch die USA drohte er mit bewaffnetem Widerstand.
Zuvor hatte der venezolanische Präsident bereits angekündigt, zusätzliche Milizionäre rekrutieren zu wollen. Die Miliz verfügt derzeit nach eigenen Angaben über rund 4,5 Millionen Mitglieder. Zu ihr gehören neben Reservisten auch zahlreiche Mitglieder der sozialistischen Regierungspartei, Mitarbeiter von staatlichen Unternehmen und Rentner. Sicherheitsexperten bezweifeln die militärische Schlagkraft der Miliz.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.