Der Sportwagenbauer Porsche spielt künftig nicht mehr in der ersten Börsenliga mit. Gemeinsam mit dem Laborausrüster Sartorius muss er den DAX verlassen.
Die Porsche AG muss den deutschen Leitindex DAX verlassen. Daneben steigt auch der Laborausrüster Sartorius aus der ersten Börsenliga ab. Das teilte die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx, die die Zusammensetzung der DAX-Indizes regelmäßig überprüft, mit.
Die beiden Titel tauschen ihre Plätze mit dem Anlagenbauer GEA und Scout24, dem Betreiber des Immobilienportals Immoscout. Diese steigen aus dem Index der mittelgroßem Werte MDAX erstmals in den DAX auf.
Abstieg nach starkem Wertverlust
Die Porsche AG war seit Dezember 2022 im Index der 40 wichtigsten Börsenwerte. Seit einiger Zeit kriselt es bei der Volkswagen-Tochter, die mit Absatzproblemen kämpft. Die Aktie hatte in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Drittel ihres Wertes verloren. Sartorius war im Zuge einer Indexreform im September 2021 in den DAX aufgenommen worden, als die Deutsche Börse die Zahl der Werte auf 40 aufstockte.
Die Aktien waren beim Börsengang mit einem Ausgabepreis von 82,50 Euro gestartet und in den Monaten danach auf fast 120 Euro gestiegen. Zuletzt lag der Aktienkurs nur noch bei etwa 45 Euro.
Gewinneinbruch und Sparprogramm
Knapp drei Jahre später hat sich die Stimmung bei der VW-Tochter deutlich verschlechtert. Die Profitabilität der einstigen Renditeperle ist stark geschmolzen. Die Probleme der deutschen Autoindustrie machen auch vor Porsche keinen Halt - seien es der schwächelnde chinesische Markt, Probleme beim E-Auto-Verkauf oder der Zollstreit mit den USA. Das Unternehmen verzeichnete zuletzt starke Gewinneinbrüche. Deshalb ist bei den Schwaben nun Sparen angesagt.
Der Abstieg von Porsche ist sinnbildlich für die Krise der deutschen Autoindustrie, die mit sinkenden Gewinnen kämpft. Das belastet die Aktienkurse der Unternehmen. So ist das Gewicht der Autobranche im Dax binnen zehn Jahren deutlich geschrumpft.
Anders als die Porsche AG bleibt die Porsche Automobil Holding SE im Dax. Die Beteiligungsgesellschaft ist mit 31,9 Prozent der größte Anteilseigner des Autobauers VW; sie ist mit etwa einem Achtel auch an der Porsche AG beteiligt.
Fielmann steigt in MDAX auf
Die Optikerkette Fielmann steigt vom Kleinwerteindex SDAX in den MDAX auf. Weichen muss dafür der Wirkstoffforscher Evotec. In den SDAX wird zudem das Telekomunternehmen 1&1 für SGL Carbon aufgenommen. Änderungen gibt es auch im TecDAX. Dort ersetzt 1&1 den Biosimilar-Entwickler Formycon.
Die Änderungen werden zum 22. September wirksam. Wichtig sind Indexänderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
Samir Ibrahim, HR, tagesschau, 04.09.2025 05:53 UhrHaftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.