- 2024 sind rund 60 Prozent der neuen Ruheständler frühzeitig in Rente gegangen – teils mit erheblichen Abschlägen.
- Im Schnitt gehen Menschen aktuell mit 64,7 Jahren in Rente.
- Linken-Chefin Ines Schwerdtner fordert eine abschlagsfreie Rente ab 40 Beitragsjahren.
Etwa 60 Prozent der neuen Ruheständler sind 2024 vorzeitig in Rente gegangen. Wie aus Daten der Deutschen Rentenversicherung hervorgeht, zogen 559.000 Frauen und Männer ihren Ruhestand vor und beantragten Frührente. Ein Jahr zuvor seien es 4.000 weniger gewesen.
Die anderen 40 Prozent haben 2024 hingegen bis zum gesetzlichen Rentenalter gearbeitet. Rund 378.000 Männer und Frauen hatten beim Rentenstart die zu dem Zeitpunkt vorgesehene Altersgrenze von etwa 66 Jahren erreicht.
Rund die Hälfte der langjährig Versicherten, also rund 225.200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nahmen Abschläge in Kauf. Mit mindestens 35 Versicherungsjahren können diese ab 63 Rente beziehen, büßen dabei jedoch dauerhaft für jeden Monat bis zur Altersgrenze 0,3 Prozentpunkte ihrer Rente ein.
Im Schnitt immer später in Rente
Der Altersdurchschnitt bei Rentenbeginn lag laut der Deutschen Rentenversicherung bei 64,7 Jahren. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es 62,3 Jahre. Ein wesentlicher Grund dafür ist die schrittweise Anhebung der Altersgrenze für den Renteneintritt auf 67 bis zum Jahr 2031.
Außerdem wil die schwarz-rote Koalition Menschen einen Anreiz bieten, länger zu arbeiten. Geplant ist eine "Aktivrente": Wer nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters weiter beruflich tätig bleibt, soll bis zu 2.000 Euro seines Gehalts im Monat steuerfrei bekommen.
Kritik von den Linken
Linken-Chefin Ines Schwerdtner fordert stattdessen eine frühere abschlagsfreie Rente. "Statt arbeiten bis zum Umfallen brauchen wir die Möglichkeit, mit 40 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen", sagte sie am Freitag. Wer ein Leben lang hart gearbeitet habe, müsse seinen Lebensabend genießen können, so Schwerdtner. Derzeit darf abschlagsfrei in Rente gehen, wer mindestens 45 Beitragsjahre vorweisen kann.
dpa(jst)
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