Die islamistische Terrororganisation Hamas hat ein Video veröffentlicht, das nach ihren Angaben zwei Geiseln zeigt. In dem gut dreieinhalbminütigen Video wird eine israelische Geisel in einem Wagen durch ein Viertel mit zerstörten Gebäuden gefahren. Sie fleht den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an, seinen Befehl für eine Militäroffensive in der Stadt Gaza zurückzunehmen.
Israelische Medien identifizierten die Geisel als Guy Gilboa Dalal. Er war während des Großangriffs der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel am 7. Oktober 2023 im Alter von 22 Jahren vom Nova-Musikfestival im Süden des Landes in den Gazastreifen verschleppt worden.
Am Ende des Videos trifft Gilboa Dalal dann auf den ebenfalls entführten Deutsch-Israeli Alon Ohel. Gilboa Dalal sagt auf Hebräisch, dass sie beide sich in Gaza befänden und das Video am 28. August aufgenommen worden sei, also kurz vor dem Beginn der israelischen Offensive in der Stadt Gaza. „Ich werde die Videos von dem deutschen Staatsbürger Alon Ohel nicht verbreiten“, erklärte der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, anschließend im Onlinedienst X. Israel verurteilt solche Geisel-Aufnahmen als psychologische Kriegsführung.
„Guy, Alon und weitere Geiseln wurden nach Gaza gebracht, und wir sind zutiefst besorgt um ihr Leben“, teilte die Familie von Gilboa Dalal nach Angaben des Forums der Geisel-Angehörigen nach Veröffentlichung des Videos mit. „Sie müssen nach Hause gebracht werden.“
Weder die Echtheit noch das Aufzeichnungsdatum der Aufnahme ist bisher verifiziert. Im Februar hatte die Hamas ein Video veröffentlicht, das Gilboa Dalal und eine weitere israelische Geisel zeigte, wie sie in einem Wagen einer Geiselübergabe während einer kurzen Waffenruhe zusahen.
Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. Noch immer werden 47 Menschen von der Hamas in dem Küstenstreifen festgehalten, mutmaßlich 25 davon sind nach israelischen Angaben tot.
Am Freitag vergangener Woche hatte die israelische Armee die Stadt Gaza zum „gefährlichen Kampfgebiet“ erklärt und eine seit Ende Juli geltende Beschränkung der Kampfhandlungen aufgehoben.
Am Freitag wurden bei israelischen Luftangriffen in der Stadt nach Angaben des Hamas-Zivilschutzes 19 Menschen getötet. Zudem gebe es mindestens zehn Verletzte. Die israelische Armee erklärte, sie könne ohne Angabe genauer Koordinaten keine Stellungnahme zu den Luftangriffen abgeben.
Armeesprecher Effie Defrin hatte am Donnerstag erklärt, dass Israel bereits „40 Prozent des Gebiets der Stadt Gaza“ kontrolliere und den Druck auf die Hamas weiter erhöhe, „bis sie besiegt ist“. International wurde die Militäroffensive in der Stadt Gaza scharf kritisiert.
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