Im US-Bundesstaat Arizona haben die Feierlichkeiten zum Gedenken an den erschossenen Aktivisten Charlie Kirk begonnen. Unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen kommen Weggefährten und Anhänger zusammen, um seiner zu gedenken. Die Trauerfeier in einem Stadion im US-Bundesstaat Arizona vereint führende Vertreter des MAGA-Lagers: Neben Kirks Witwe Erika werden dort US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance sprechen.
Trump ist mittlerweile in der Arena eingetroffen. Vor seinem Abflug nach Arizona hatte er angekündigt, er werde in seiner Gedenkrede für Kirk „das Leben eines großen Mannes feiern“. Als er während der Gedenkfeier auf einem der großen Bildschirme gezeigt wurde, brach Jubel aus. Zuschauer stimmten „USA“-Sprechchöre an.
Auf den Rängen nahmen weitere Regierungsvertreter sowie Trumps ältester Sohn Don Jr. Platz, der Kirk persönlich sehr nahestand. Es sind zudem Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio und die Chefaufseherin der US-Geheimdienste, Tulsi Gabbard, vor Ort. Elon Musk befindet sich trotz seines Bruchs mit dem US-Präsidenten ebenfalls im Publikum. Er teilte ein Video von den Zuschauerrängen der Arena auf X.
Zu Beginn der Veranstaltung sprachen Redner aus Kirks engstem Umfeld – darunter Freunde, Geschäftspartner und Aktivisten, die ebenfalls für die von Kirk gegründete Organisation Turning Point USA aktiv sind. Sie hoben Kirks tiefen Glauben und seine feste Überzeugung hervor, dass junge Konservative heiraten, Familien gründen und ihre Werte weitergeben müssen, um ihre Bewegung weiter auszubauen. Auch der US-Moderator Tucker Carlson hielt eine Rede.
Das Stadion, in dem normalerweise die Arizona Cardinals ihre Football-Spiele austragen, fasst bis zu 73.000 Zuschauer. Laut der Agentur AP standen bereits mehrere Stunden vor Tagesanbruch Leute Schlange.
Um 09.30 Uhr Ortszeit waren laut CNN-Reportern bereits fast alle Plätze gefüllt. Mehrere christliche Bands sorgten für das musikalische Vorprogramm. Eine Dudelsackgruppe spielte „Amazing Grace“.
Trauer und Wut unter Kirks Anhängern sind groß: Der 31-Jährige begeisterte Millionen Konservative im Land, vor allem junge Menschen. Seit dem Attentat legten viele von ihnen Blumen vor der Zentrale von Turning Point USA nieder. Diese liegt nur rund 40 Kilometer von dem Stadion entfernt, in dem nun die Trauerfeier stattfindet.
Dresscode „Sunday Best – Red, White, or Blue“
Turning Point USA bat darum, keine Blumen mit zu der Veranstaltung zu bringen. Stattdessen sollen Spenden an die Organisation gehen. Den Gästen wurde der Dresscode „Sunday Best – Red, White, or Blue“ empfohlen - also festliche Sonntagskleidung in den Farben der US-Nationalflagge.
Laut US-Medien behandelt das Heimatschutzministerium die Trauerfeier mit einer ähnlichen Sicherheitsstufe wie den Super Bowl oder den New-York-Marathon.
Zwar gab es schon vor dem Attentat Sorge vor politisch motivierter Gewalt, doch seit Kirks Tod ist die Anspannung noch einmal deutlich gewachsen. Er war am 10. September bei einer Veranstaltung an einer Universität im Bundesstaat Utah erschossen worden. Der 22 Jahre alte mutmaßliche Täter Tyler Robinson wurde wegen Mordes angeklagt. Ihm droht die Todesstrafe.
Über das Motiv herrscht bislang keine abschließende Klarheit. Ermittler erklärten jedoch unter Berufung auf Angehörige und sichergestellte Textnachrichten, Robinson – der aus einem konservativen Elternhaus stammen soll – habe zuletzt eine linke politische Haltung eingenommen. Wie genau dies sein Handeln beeinflusste, ist offen. In einer Nachricht soll er vor der Tat geschrieben haben, er habe genug von Kirks „Hass“.
Mit 18 gründete Kirk „Turning Point USA“
Kirk selbst machte sich als ausgesprochener Verfechter der Meinungsfreiheit einen Namen. Mit Turning Point USA, das er 2012 im Alter von 18 Jahren gegründet hatte, besuchte er Hochschulen und forderte Studierende – vor allem solche mit anderer politischer Haltung – zur Debatte auf. Kritiker hielten ihm dabei immer wieder vor, rassistische, homophobe und sexistische Ansichten zu verbreiten.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde Kirk zu einem der prominentesten Gesichter der amerikanischen Rechten. Über seine Plattformen, darunter auch ein erfolgreicher Podcast, erreichte er ein Millionenpublikum. Im Wahlkampf machte er Trump bei jungen Wählern populärer. Er galt als enger Vertrauter von Vizepräsident Vance. Trumps Sohn Don Jr. erklärte nach dem Attentat, Kirk sei für ihn wie ein Bruder gewesen.
Kirks Weggefährten nutzen nun unter dem Motto „Kämpft für Charlie“ seine Reichweite, um dessen Anhänger mit religiös stark aufgeladener Sprache weiter anzusprechen. Nur wenige Tage nach dem Attentat moderierte Vance die „Charlie Kirk Show“ aus dem Weißen Haus.
Die Leitung von Turning Point USA übernahm Erika Kirk, mit der er zwei gemeinsame Kinder hat. Die Organisation ruft seine Anhänger dazu auf, seinen Tod als Ansporn für noch stärkeres politisches Engagement zu sehen. Kirk sei gestorben, während er für das gekämpft habe, was ihm am meisten bedeutete: „Wahrheit, Glaube, Familie und Amerika“.
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