Der vor allem durch seine Rolle im Ukraine-Krieg bekannte Generaloberst Alexander Lapin ist einem Bericht zufolge aus dem Militärdienst entlassen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur RBK unter Berufung auf eine mit dem Fall vertraute Quelle. Das Medium „Tatar-Inform“ schrieb ohne Angabe einer Quelle, dass Lapin Assistent des Republikchefs von Tatarstan, Rustam Minnichanow, werden soll. Er werde zuständig sein für Fragen um den Ukraine-Krieg, die Verteidigung und die Arbeit mit Veteranen.

Lapin, der aus Kasan in der Teilrepublik Tatarstan stammt, kommandierte bis Oktober 2022 die Heeresgruppe Zentrum der russischen Truppen in der Ukraine. Nach einigen Niederlagen und teils heftiger Kritik auch von Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow wurde er auf dem Posten abgelöst, etwas später allerdings zum Generalstabschef der Heerestruppen ernannt. Als Leiter des Militärbezirks Leningrad kommandierte er zuletzt erneut einen Teil der Armee. Schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kommandierte er bereits eine Zeit lang die russischen Truppen in Syrien.

Langjähriger Putin-Vertrauter Kosak tritt als Vize-Stabschef zurück

Einen Personalwechsel gibt es auch im Kreml. Dmitri Kosak, viele Jahre einer der engsten Mitarbeiter von Russlands Präsident Wladimir Putin, scheidet offiziellen Angaben zufolge ebenfalls aus der Präsidialverwaltung aus.

Er könne den Rücktritt von Kosak bestätigen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Kosak verlasse den Posten des stellvertretenden Leiters der Präsidialverwaltung „auf eigenen Wunsch“, betonte Peskow. Einem Bericht des Portals „RBK“ zufolge soll er planen, in die Wirtschaft zu gehen.

Der in der heutigen Ukraine geborene Kosak arbeitete bereits in den 1990er-Jahren in der Stadtverwaltung von St. Petersburg unter Putin. Später folgte er seinem Chef nach Moskau in die Regierung und in den Kreml. Kosak war für wichtige Reformen während Putins erster Amtszeit in Verwaltung und Justiz verantwortlich. Später leitete er jahrelang die russische Delegation bei den Verhandlungen um das Schicksal der ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk. Kosak spielte eine Schlüsselrolle bei der Organisation der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.

Mit Kriegsbeginn verschwand der vorher so einflussreiche Beamte aus dem Blickfeld. Unabhängige russische Medien wie das Portal „Meduza“ berichteten, dass er sich als Einziger aus dem Umkreis Putins gegen den Krieg mit der Ukraine ausgesprochen habe und auf einen unbedeutenden Büroposten abgeschoben worden sei.

In diesem Jahr soll er erneut versucht haben, Putin zu echten Friedensverhandlungen und inneren Reformen zu überreden. Offiziell gibt es keine Angaben zu eventuellen Meinungsverschiedenheiten beider Politiker.

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