Weltweit gesehen gab es laut einer Studie noch nie so große Geldvermögen wie im vergangenen Jahr. Allerdings ist das Vermögen nach wie vor sehr ungleich verteilt. Laut dem Report gab es bei dem Thema keine Fortschritte.

Die Menschen rund um den Globus besitzen nach Berechnungen der Allianz in Summe so viel Geldvermögen wie noch nie. Insgesamt 269 Billionen Euro brutto nannten private Haushalte Ende vergangenen Jahres ihr Eigen, wie der Versicherungskonzern in seiner Vermögensstudie Global Wealth Report 2025 mitteilte.

Damit wuchsen die Vermögen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2023 um 8,7 Prozent. Der Versicherer berücksichtigt in der Auswertung Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Anleihen sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien.

Ärmere Länder schließen nicht mehr auf

Schon 2023 waren Vermögen deutlich gewachsen - um acht Prozent. Für dieses Jahr erwarten die Allianz-Volkswirte ein Plus von rund sechs Prozent. Allerdings betonen die Analysten, dass die Inflation den Vermögensaufwachs künstlich aufgebläht habe. Mit 283 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsaktivität liege das private Vermögen nur auf dem Niveau von 2017.

Bei der Ungleichheit konstatieren die Autoren Ernüchterndes: Die Kluft zwischen ärmeren und reicheren Ländern schließt sich seit längerem bereits nicht mehr. Die Annäherung sei seit 2017 entgegen des zuvor langjährigen Trends "mehr oder weniger zum Stillstand gekommen", heißt es.

Oberste zehn Prozent besitzen 85 Prozent des Vermögens

Noch immer besitzen die vermögendsten zehn Prozent weltweit die überwältigende Mehrheit des Gesamtvermögens - gut 85 Prozent entfielen zuletzt auf sie. "Obwohl Ungleichheit seit Jahren ein wichtiges politisches Thema ist, gab es keine Fortschritte in Richtung größerer Gleichheit", heißt es im Report.

Mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 86.800 Euro lag Deutschland Ende 2024 auf Platz 13 der 57 Länder, was die Vermögen angeht. Die USA als Spitzenreiter kamen pro Kopf auf ein Netto-Geldvermögen von 311.000 Euro, vor der Schweiz (268.860 Euro) und Singapur (197.460 Euro). Schlusslicht der Rangliste ist Pakistan mit einem Pro-Kopf-Vermögen von 630 Euro.

Amerikaner setzen auf Aktien und Co.

Bei der Art und Weise wie das Geld investiert wird, gibt es große Unterschiede: Amerikanische Sparer zeigen bei der Anlage neuer Ersparnisse eine klare Präferenz für Wertpapiere. Sie machten zuletzt 67 Prozent der neuen Ersparnisse aus, verglichen mit lediglich 26 Prozent in Westeuropa, so die Allianz.

Mit den Wertpapieren seien die amerikanischen Anleger zuletzt gut gefahren: Während das Geldvermögen in Nordamerika in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 6,2 Prozent pro Jahr wuchs, habe Westeuropa eine durchschnittliche Wachstumsrate von lediglich 3,8 Prozent erreicht. Allerdings sind die Sparanstrengungen in Europa höher, es werde mehr Geld zurückgelegt.

Analysiert wurden private Haushalte in 57 Staaten. Diese Länder stehen den Angaben zufolge für 91 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 72 Prozent der Weltbevölkerung.

Mit Informationen von Alina Leimbach, ARD-Finanzredaktion

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.