Der Gründer und Leiter des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks „Die Arche“, Pastor Bernd Siggelkow (61), geht in die Politik. Seit mehr als 30 Jahren kämpfe er gegen Kinderarmut, für Familien, bessere Bildung und echte Chancengleichheit, schrieb er am Sonntag auf der Plattform LinkedIn. Aus einer lokalen Initiative sei so „eine Bewegung entstanden, die heute in ganz Deutschland und darüber hinaus wirkt – als starke Stimme für benachteiligte Familien.“
Doch Hilfe vor Ort allein reiche ihm nicht mehr aus, fügte er hinzu: „Ich möchte meine Erfahrung nun auch in die Politik einbringen. Soziale Gerechtigkeit darf kein Schlagwort bleiben, sondern muss konkrete Realität werden.“ Deshalb werde er bei der nächsten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im September 2026 für die CDU in Marzahn-Mitte kandidieren.
Er wolle „Politik machen, die zuhört, Brücken baut und Lösungen schafft – bürgernah, authentisch und mit Sachverstand“, versprach er weiter.
1995 hatte der gebürtige Hamburger eine erste Suppenküche in Berlin-Hellersdorf als Anlaufstelle für emotional und körperlich vernachlässigte Kinder gegründet. Heute besuchen nach Angaben der „Arche“ bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche die mittlerweile 34 Standorte in ganz Deutschland sowie in Polen und der Schweiz.
Für seine Arbeit wurde der evangelische Geistliche unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Berlin und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Siggelkow weiß, wie sich Armut anfühlt
Im November 2024 erhielt er den Bambi für sein Lebenswerk. Siggelkow sei selbst auf St. Pauli unter sehr schwierigen Bedingungen aufgewachsen, schrieb sein Hilfswerk zu diesem Anlass: „Seine Mutter verließ von heute auf morgen die Familie. Der junge Bernd und sein Bruder waren allein mit einer kranken Großmutter und einem überforderten Vater. Der studierte Theologe weiß somit ganz genau, wie sich von unserer Gesellschaft ausgegrenzte Kinder und Jugendliche fühlen.“
Wichtig sei ihm, so Siggelkow damals weiter, dass Kinder und Jugendliche in der Arche Menschen finden könnten, „die an sie glauben, auch wenn das sonst niemand tut“.
Sein Ziel sei es, so der Pastor weiter, „dass die Archen irgendwann überflüssig sind und alle Kinder und Jugendlichen am Erfolg unserer Gesellschaft partizipieren“. Bis dahin aber sei es noch ein sehr weiter Weg: „In der Arche lassen wir kein Kind allein. Wir behandeln sie wie Könige und Königinnen, und das sollte überall in unserem Land so sein.“
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