Die Bundeswehr soll 20 neue Eurofighter-Kampfjets erhalten. Das geht aus einer Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, die dem Nachrichtenmagazin „Politico“ vorliegt. Das Volumen der Bestellung beläuft sich demnach auf 3,75 Milliarden Euro – dabei geht es um die Lieferung der Kampfflugzeuge, aber auch um 52 Triebwerke und weitere Ersatzteile.

Der Haushaltsausschuss des Parlaments soll in dieser Woche grünes Licht für die Beschaffung geben. Die erste der Maschinen soll 2031 geliefert werden, die letzten fünf im Jahr 2034. Bei der Bestellung handelt es sich um die fünfte Eurofighter-Tranche.

Der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits 2024 den Kauf von 20 dieser Flugzeuge angekündigt. Zuvor hatte Airbus gefordert, dass bis zu 50 Eurofighter bestellt werden, um so einen Produktionsstopp in Deutschland vermeiden zu können. Nun will es die Bundesregierung bei 20 Maschinen belassen.

Mit den neuen Eurofightern will die Bundeswehr die Zeit bis 2040 überbrücken. Dann soll das deutsch-französisch-spanische Kampfflugzeug FCAS eingeführt werden. Dessen Entwicklung steht jedoch gerade auf der Kippe. Bis Ende 2025 soll eine Entscheidung über die Zukunft des Projekts getroffen werden.

Sowohl Frankreich als auch Deutschland bereiten sich auf ein mögliches Platzen der Kooperation bei FCAS vor. Nach Informationen von „Politico“ will Frankreich einen Kampfjet der nächsten Generation gegebenenfalls allein entwickeln. Deutschland dagegen sucht gerade nach alternativen Partnern für eine Zusammenarbeit – etwa in Großbritannien oder Schweden.

Die Bundeswehr verfügt aktuell über 138 Eurofighter. Sie werden unter anderem für die Sicherung des Luftraums an der Nato-Ostflanke eingesetzt. Bei den Eurofightern, die in Rostock-Laage stationiert sind, gab es zuletzt rund 20 Alarmstarts pro Jahr. Vor Kriegsbeginn in der Ukraine lag die Zahl bei zwei oder drei pro Jahr.

Rüstungsverträge im Wert von fast 83 Milliarden Euro

„Politico“ hatte zuletzt über eine Beschaffungsliste aus dem Verteidigungsministerium berichtet, der zufolge Deutschland bis Ende 2026 Rüstungsverträge im Wert von fast 83 Milliarden Euro abschließen möchte. Dabei handelt es sich um 154 Einzel-Bestellungen.

Größter Posten hierbei ist die Bestellungen von Fregatten der neuen Klasse F-127 mit einem Gesamtwert von mehr als 26 Milliarden Euro. Für Dezember ist die Entscheidung zum Kauf des Taurus NEO geplant. Hierbei handelt es sich um eine modernisierte Version des Marschflugkörpers.

Ebenfalls noch vor Weihnachten steht im Haushaltsausschuss ein Beschluss zur Beschaffung neuer Patriot-Abwehr-Raketen an – hier geht es um einen Deal im Gesamtwert von 1,7 Milliarden Euro.

Rasmus Buchsteiner ist Chief Correspondent Berlin bei „Politico“ Deutschland.

Das „Playbook“ von „Politico“ Deutschland finden Sie hier.

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