Der parteilose Kandidat Axel Strasser wird Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) in Brandenburg. Er gewann die Stichwahl klar mit 69,8 Prozent der Stimmen gegen den AfD-Kandidaten Wilko Möller, der auf 30,2 Prozent kam. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis hervor. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent.

Der parteilose Strasser wird in der Oderstadt Nachfolger von René Wilke (parteilos), der im Mai das Amt des brandenburgischen Innenministers übernahm.

„Es geht jetzt darum, wirklich zusammenzukommen, schnellstmöglich gemeinsam ins Handeln zu gehen und Priorität zu setzen, wie wir jetzt hier die drängenden Herausforderungen, die die Stadt ohne Frage hat, gemeinsam angehen können“, sagte Strasser nach dem Wahlsieg. Wenn alles gut gehe, könne er vom 21. Oktober an im Amt sein.

Eine Priorität auf seiner Liste sei die Wirtschaft. „Wir brauchen wirtschaftliche Stärke“, so der Wahlsieger. „Da muss man jetzt wirklich schauen, wie wir die Wirtschaftsförderung neu strukturieren können, wie wir den 360-Grad-Blick nach Polen umsetzen.“

Der bisherige Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg warb als unabhängiger Bewerber unter dem Motto „Gemeinsam für Frankfurt (Oder)“ für sich. Während CDU und Grüne keine Wahlempfehlung für Strasser abgaben, sprachen sich SPD und Linke für ihn aus. Einig waren sich alle anderen Parteien darin, dass sie sich gegen den AfD-Kandidaten wandten.

Möller wäre erster AfD-Politiker als OB geworden

Bei einem Sieg des AfD-Bewerbers wäre mit Möller erstmals ein AfD-Politiker in Deutschland Oberbürgermeister geworden. Nach Kenntnis des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes gibt es bundesweit bisher keinen Oberbürgermeister, der der AfD angehört.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte Anfang Mai mitgeteilt, dass es die AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung einstufen werde. Wegen einer Klage der AfD gegen diesen Schritt legte die Behörde die Einstufung aber bis zur gerichtlichen Klärung auf Eis. Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft den Landesverband der AfD ebenfalls als gesichert rechtsextremistisch ein.

Parteilose Einzelbewerberin Noosha Aubel neue Oberbürgermeisterin in Potsdam

Noosha Aubel ist neue Oberbürgermeisterin der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam. Die parteilose Einzelbewerberin holte am Sonntag in der Stichwahl 72,9 Prozent der abgegebenen Stimmen und setzte sich damit deutlich gegen SPD-Kandidat Severin Fischer (27,1 Prozent) durch.

Die SPD verliert damit nach 35 Jahren den Chefposten im Rathaus. Aubel ist zudem die erste Oberbürgermeisterin in Potsdam seit 1984.

SPD-Kandidat gewinnt OB-Wahl in Eisenhüttenstadt

Auch in Eisenhüttenstadt hatte der AfD-Kandidat das Nachsehen: Der von der SPD nominierte Marko Henkel (parteilos) ist neuer Bürgermeister. Mit 57 Prozent der Stimmen gewann er in der Stichwahl gegen den AfD-Kandidaten Maik Diepold, der auf 43 Prozent kam, wie aus dem vorläufigen Endergebnis am Abend hervorging. Die Wahlbeteiligung lag bei 48 Prozent.

Der neue Rathauschef löst Frank Balzer von der SPD ab, der 2017 ebenfalls in einer Stichwahl zum Bürgermeister gewählt wurde. Die Stadt, die an der polnischen Grenze liegt, ist mit dem Sitz der Zentralen Ausländerbehörde von großer Bedeutung für die Aufnahme und Rückführung von Asylbewerbern.

Zudem wurde Eisenhüttenstadt 1950 als sozialistische Musterstadt der DDR gegründet und ist als Standort der Stahlindustrie bekannt. Nach einem deutlichen Bevölkerungsschwund leben dort um die 24.000 Einwohner. Bei der Bundestagswahl im Februar schnitt die AfD in der Stadt am besten ab.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.