Die Menschen in Deutschland sind einer Umfrage zufolge zunehmend unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA wöchentlich für „Bild am Sonntag“ erhebt, sehen 66 Prozent der Befragten die Regierungsarbeit kritisch. Im Vergleich zur vergangenen Erhebung am 10. Oktober 2025 entspricht das einem Anstieg von drei Prozent.

Zufrieden sind demnach noch 25 Prozent der Befragten (minus drei Punkte). 49 Prozent rechnen damit, dass die aktuelle Bundesregierung nicht die komplette Legislaturperiode bis 2029 hält. 32 Prozent glauben hingegen, dass die Koalition bis 2029 besteht.

Die AfD bleibt laut der Umfrage trotz leichtem Verlust mit 26 Prozent (-1) stärkste Kraft. Die Union verliert ebenfalls einen Punkt und käme auf 24 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die SPD legt im Vorwochenvergleich einen Prozentpunkt auf 15 Prozent zu. Grüne und Linke verharren bei je 11 Prozent, BSW und FDP bei je 4 Prozent der 1205 Befragten. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer lag die Union mit 27 Prozent allerdings vor der AfD mit 25 Prozent.

Söder fordert mehr Tempo bei Reformen

CSU-Chef Markus Söder rief die Koalition aus Union und SPD auf, stärker an einem Strang zu ziehen. „Eine Koalition darf nicht im Parteidenken stecken bleiben“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. Die Politik müsse sich „wieder stärker an der Mitte der Gesellschaft orientieren – an dem, was die Bevölkerung wirklich bewegt“. Der CSU-Chef sagte weiter: „Die Menschen haben ein gutes Gespür für Gerechtigkeit. Es braucht keine akademischen Debatten, sondern pragmatische Lösungen.“

Söder forderte zugleich Geschwindigkeit bei den geplanten Reformen. „Wir brauchen Tempo, Tempo, Tempo. Die Wirtschaft muss jetzt das absolute Top-Thema für die Bundesregierung sein. Wir müssen sie wieder zum Laufen bringen. Der Grundsatz muss sein: weniger Bürokratie und mehr Vertrauen in die Wirtschaft“, betonte Söder.

Die schwarz-rote Bundesregierung ist knapp ein halbes Jahr im Amt. Am 6. Mai war das Kabinett von Kanzler Friedrich Merz (CDU) vereidigt worden. In aktuellen Umfragen hat die schwarz-rote Koalition allerdings keine Mehrheit.

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