• Der Verband Deutscher Realschullehrer unterstützt den Vorstoß, Krisenvorsorge in den Schulalltag zu integrieren.
  • Dobrindt will Schüler in Deutschland gezielt auf Krisen und Kriegsfälle vorbereiten.
  • Der Verband fordert eine regelmäßige, vertiefte Behandlung der Krisenvorsorge, während Dobrindt nur eine jährliche Doppelstunde vorsieht.

Der Verband Deutscher Realschullehrer unterstützt den Vorstoß von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, das Thema Krisenvorsorge in den Schulalltag einzubinden. Verbandssprecher Ralf Neugschwender bezeichnete die Initiative als wichtigen Schritt, um Kinder, Jugendliche und auch Eltern widerstandsfähig zu machen. Im Gespräch mit MDR AKTUELL sagte er, es gebe realistische Bedrohungsszenarien, wie beispielsweise durch Russland.

Neugschwender betonte zudem, dass die Schule auch aktuelle politische Diskussionen begleiten könne, etwa die geplante freiwillige Musterung in der Bundeswehr: "Schülerinnen und Schüler sollten Wehrpflicht und freiwillige Wehrpflicht so einordnen können, dass sie wissen, was auf sie zukommt." Schule sei nicht nur Schutzraum, sondern müsse die realen Themen und Probleme aufgreifen und einordnen.

Krisenvorsorge als Unterrichtsfach

Innenminister Dobrindt plant, Schülerinnen und Schüler in Deutschland gezielt auf Krisenfälle und einen möglichen Kriegsfall vorzubereiten. Wie der CSU-Politiker dem "Handelsblatt" sagte, wolle er bei der bevorstehenden Innenministerkonferenz im November anregen, das Thema in den Schulalltag einzubinden.

Kinder sind wichtige Wissensträger in die Familien hinein", betonte Dobrindt. Gleichzeitig erklärte er, dass Notvorräte, Taschenlampen oder Kurbelradios keine Panik schürten, sondern der Vorbereitung dienten.

Regelmäßige Vertiefung im Unterricht

Dobrindt hatte vorgeschlagen, dass mit älteren Schülern in einer Doppelstunde pro Schuljahr über mögliche Bedrohungsszenarien und Vorsorge diskutiert wird.

Neugschwender glaubt jedoch, dass eine einmalige Doppelstunde nicht ausreicht: "Eine Doppelstunde klingt ganz nett, entscheidend ist jedoch, dass Themen über einen gewissen Zeitraum regelmäßig und vertieft behandelt werden." Nur so könnten Schülerinnen und Schüler nach ihrem Abschluss Sachverhalte realistisch einschätzen und kritisch reflektieren.

MDR/AFP/dpa (jst)

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