Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Armee angewiesen, sofort „intensive Angriffe“ im Gazastreifen auszuführen. Dies teilte das Büro Netanjahus nach einer Sicherheitsberatung des Regierungschefs mit. Im südlichen Gazastreifen war es zuvor ungeachtet der Waffenruhe zu einem Feuergefecht gekommen.
Der israelische Armeesender meldete, bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation Hamas hätten auf israelische Soldaten geschossen. Nach Angaben palästinensischer Augenzeugen kam es anschließend zu Artilleriebeschuss mehrerer Gebiete im Bereich von Rafah. Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 90 Palästinenser getötet. Vor gut einer Woche wurden zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet.
Die Spannungen hatten zuletzt zugenommen, nachdem die Hamas dem Roten Kreuz sterbliche Überreste eines Mannes übergeben hatte, bei dem sich um eine bereits beigesetzte Geisel handelte. „Dies stellt einen klaren Verstoß der Terrororganisation Hamas gegen das Abkommen dar“, hieß es in einer Stellungnahme von Netanjahus Büro.
Forensische Untersuchungen der Überreste hatten ans Licht gebracht, dass diese zu einem Israeli gehörten, dessen Leiche die Armee bereits im Herbst 2023 nach Israel gebracht hatte. Die Hamas kündigte daraufhin an, eine weitere Leiche auszuhändigen. Diese solle um 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) übergeben werden, hieß es in einer Mitteilung des militärischen Arms der Hamas, der Kassam-Brigaden, auf Telegram. Die Leiche sei in einem Tunnel gefunden worden.
Im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump hätte die Hamas eigentlich vor mehr als zwei Wochen insgesamt 28 Leichen von Geiseln übergeben müssen. Die Terrororganisation hat jedoch 13 Leichen bis jetzt nicht übermittelt und erklärt dies mit den schwierigen Bedingungen vor Ort. Nach Medienberichten erwägt Israel nun als Gegenreaktion auf die Verzögerung unter anderem die Ausweitung des Gebiets, das es in dem Küstenstreifen noch kontrolliert.
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