Satellitenbilder aus dem Sudan weisen laut US-Forschern auf Massengräber nahe der von der RSF-Miliz eroberten Großstadt Al-Faschir hin. Aus den Aufnahmen ergäben sich Beweise, die mit „Aktivitäten zur Leichenbeseitigung“ in Verbindung stünden, hieß es im am Donnerstag veröffentlichten jüngsten Bericht des Humanitarian Research Lab (HSL) der Universität Yale.

Insbesondere nahe einer Moschee und an der früheren Kinderklinik der Stadt seien entsprechende Erdbewegungen festgestellt worden.

Zudem seien zu einem bestimmten Zeitpunkt „meterlange Gräben“ sichtbar geworden, während nahe der Moschee, der früheren Klinik und an weiteren Orten angehäufte Gegenstände verschwunden seien, deren Aussehen mit Leichen übereinstimmten. Aus neuen Bildern rund um die frühere Kinderklinik gehe zudem hervor, dass derzeit wahrscheinlich weitere „Massentötungen“ stattfänden.

Vor der Einnahme von Al-Faschir durch die RSF-Miliz hatte das HRL nach eigenen Angaben nur einzelne Begräbnisse festgestellt, die mit örtlichen Traditionen übereinstimmten. Seit der Eroberung seien auf Satellitenbildern hingegen „mindestens 34“ Objekte festgestellt worden, bei denen es sich um Leichen handeln könnte. Der Gesamtumfang der Tötung dürfte dem Bericht zufolge aber erheblich größer sein.

Im Sudan kämpfen seit April 2023 die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die Miliz Rapid Support Forces (RSF) seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo gegeneinander. Mit der am 26. Oktober erfolgten Einnahme von Al-Faschir kontrolliert die RSF inzwischen alle fünf größeren Städte in der sudanesischen Region Darfur.

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