Ein Beitrag des Leipziger Jura-Professors Tim Drygala im Online-Dienst X sorgt für Empörung. Der Hochschullehrer hatte Ende September auf der Plattform X ein Foto der Linken-Fraktionschefin im Bundestag, Heidi Reichinnek, veröffentlicht – versehen mit einem Kommentar. Das Porträt der Politikerin war an einer Kühlschranktür befestigt, dazu schrieb Drygala: „Weil diese (Tür, Anm.) schlecht schließt, muss man immer mit der Faust dagegen schlagen, damit sie richtig zu ist. Damit ich das nicht vergesse, habe ich mir jetzt einen kleinen Reminder gebastelt. Funktioniert 1a.“ Über den Vorfall berichtete die „Leipziger Volkszeitung“.
Zahlreiche X-Nutzer forderten arbeitsrechtliche Konsequenzen, das linke „Studierenden-Kollektiv“ Leipzig, eine Ortsgruppe von Studenten, kündigte eine Protestaktion gegen Drygala an und fordert die Universität auf, klare Konsequenzen zu ziehen und den Schutz von Studentinnen zu gewährleisten.
Die Hochschule reagierte zurückhaltend. „Private Äußerungen auf privaten Social-Media-Accounts sind durch die Universität nicht zu verhindern oder zu bewerten“, sagte Sprecher Carsten Heckmann der „Leipziger Volkszeitung“. Man führe jedoch interne Gespräche, um das Bewusstsein für Diskriminierungsfreiheit zu stärken. Ob auch mit Drygala selbst gesprochen wurde, blieb offen.
Drygala, Mitbegründer der Partei Team Freiheit von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry, wies die Vorwürfe des Sexismus zurück. Sein Post habe sich ausschließlich gegen Reichinnek und ihre politische Haltung gerichtet. „Es geht nicht um Frauen, sondern um die Person Reichinnek“, sagte der 62-Jährige. „Diese Frau möchte den Sozialismus in Deutschland wieder einführen.“ Auch seine Parteikollegin äußerte sich auf X und sprach von Humorlosigkeit.
Heidi Reichinnek selbst reagierte empört und kündigte rechtliche Schritte an. „Wer Gewalt gegen Frauen zum Witz macht, trägt dazu bei, sie zu legitimieren“, sagte sie der „LVZ“. Sie habe Anzeige gestellt.
Drygala wiederum sieht in der Anzeige einen Versuch, „Andersdenkende einzuschüchtern“ und betont, sein Post sei „von der Meinungsfreiheit gedeckt“. Er reagierte auf die Kritik mit Ironie auf die Proteste des „Studierenden-Kollektivs“: „Bin jetzt auch umstritten“, schrieb er auf X.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.