Sie leben in Zelten und Containern, die Unterbringung machte oft Negativschlagzeilen: Die Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel ist laut einem Bericht der „Deutschen Welle“ deshalb schon bald Geschichte.
Der Berliner Senat will dort perspektivisch ein neues Stadtviertel bauen lassen, die dort aktuell untergebrachten Flüchtlinge – vor allem aus der Ukraine – sollen teils in anderen Unterkünften untergebracht werden. Aktuell, so ergab eine Recherche von DW, lebten dort nur noch 1500 Menschen. Zu Spitzenzeiten waren es bis zu 5500, wie auch der RBB berichtete. Bis Mitte 2026 soll die Flüchtlingsunterkunft dem Bericht zufolge umgestaltet und in ein reguläres Aufnahmezentrum umgewandelt werden, gemäß den geltenden EU-Vorschriften. Anstelle von großen Zelten würden dann etwa Wohncontainer aufgestellt.
Neuankömmlinge aus der Ukraine werden aktuell in Tegel registriert und erhalten eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes. Dieser besondere Schutzstatus für Personen, die infolge des russischen Angriffs nach Deutschland geflüchtet sind, ist zeitlich befristet, aber mehrfach verlängerbar. Diese Personengruppe darf dann in Deutschland arbeiten und eine Ausbildung beginnen, sowie Sozialleistungen beziehen. Laut dem Berliner Senat lebten Anfang des Jahres 2025 bereits rund 54.000 ukrainische Flüchtlinge mit einer solchen Aufenthaltserlaubnis in der Stadt.
Senat setzt auch auf Wohnungen für Flüchtlinge
Die schwarz-rote Berliner Regierung betont derweil die Vorteile einer kleinräumigeren und dezentralen Unterbringung. „Dezentrale Unterbringung bedeutet, die Lasten auf viele Beteiligte zu verteilen und ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu schaffen“, wird Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung und Integration, in dem Text der „Deutschen Welle“ zitiert.
Ihr zufolge wolle Berlin 8600 neue Plätze für Flüchtlinge einrichten. „Statt provisorischer Unterkünfte mit geringem Komfort und wenig persönlichem Freiraum, wie es in Tegel der Fall war, setzt Berlin nun auf kleine Wohnungen in verschiedenen Stadtteilen. Das sei, so betonen die Verantwortlichen, der beste Weg, um Flüchtlinge zu integrieren“, heißt es weiter.
Das neue Wohnviertel auf dem Flughafengelände („Schumacher Quartier“) soll für mehr als 10.000 Menschen ein Zuhause werden, geplant ist auch Infrastruktur mit Schulen, Kindergärten und Sportplätzen.
Die Investitionen für das „smarte Wohnquartier“, das nachhaltig gebaut (Holzbauweise) und möglichst klimaneutral betrieben werden soll, belaufen sich auf rund acht Milliarden Euro. Die Gelder dafür stammen laut Berliner Medienberichten aus öffentlichen und privaten Quellen.
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