Die USA haben erneut ein mutmaßliches Drogenboot im Osten des Pazifik angegriffen. Dabei seien drei Menschen getötet worden, teilte das Süd-Kommando der US-Seestreitkräfte (Southcom) am Sonntag mit. Der Einsatz habe am Samstag stattgefunden.
Southcom gab auch bekannt, dass der größte US-Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ am Sonntag in seinem Einsatzgebiet in der Karibik angekommen sei. An Bord sind mehr als 4000 Matrosen und Dutzende Kampfjets. Weitere Kriegsschiffe sind bereits vor Ort.
US-Kriegsminister Pete Hegseth hatte am Donnerstag den Militäreinsatz „Southern Spear“ verkündet, der sich gegen „Narko-Terroristen“ in Lateinamerika richten soll. Die USA hatten bereits in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt.
Zudem wollen die USA das venezolanische Drogenkartell Cartel de los Soles als ausländische Terrororganisation einstufen. Das Kartell soll in Verbindung mit dem autoritären venezolanischen Machthaber Nicolás Maduro stehen und ab dem 24. November als ausländische terroristische Organisation gelten. Das kündigte das US-Außenministerium am Sonntag an.
US-Außenminister Marco Rubio warf dem Kartell am Sonntag „terroristische Gewalt“ in der westlichen Hemisphäre und Drogenschmuggel in die USA und nach Europa vor. Das US-Finanzministerium hatte das „Cartel de los Soles" (Kartell der Sonnen) bereits im Sommer auf eine andere Terrorliste gesetzt.
Trump offen für Gespräche mit Maduro
US-Präsident Donald Trump brachte derweil am Sonntag mögliche Gespräche mit Maduro ins Spiel. „Wir könnten Gespräche mit Maduro haben, und wir werden sehen, wie das ausgeht“, sagte Trump am Sonntag am Internationalen Flughafen Palm Beach im US-Bundesstaat Florida zu Journalisten. „Sie würden gerne reden.“
Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP bislang mindestens 83 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe versenkt. Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig.
Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro vermutet dagegen US-Pläne zu seinem Sturz.
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