Donald Trump ist auf Werbetour. Er sei der „erste ehemalige McDonald’s-Frittierer“, der es ins Amt des US-Präsidenten geschafft habe, sagte er am Montag einleitend auf dem „McDonald’s Impact Summit“ im Westin Hotel von Washington, D.C. „Ich freue mich sehr, hier mit den Frauen und Männern zusammen zu sein, die das Herz und die Seele eines der größten, meist bewunderten und erfolgreichsten Unternehmen der Weltgeschichte ausmachen – nämlich des einzigartigen McDonald’s“, schwärmte er überschwänglich. „Egal wer man ist, bei McDonald’s findet jeder etwas, das ihm schmeckt. Es gibt immer etwas Passendes.“

„Ich mache das hier umsonst“, stellte er zu Beginn seiner knapp 50-minütigen Rede sicherheitshalber klar. Warum er es mache? „Es ist mir eine Ehre, es zu tun.“ Deshalb unterstütze er den Franchisegeber – etwa bei der Wasserversorgung. Lange Zeit hätten die Mitarbeiter nur ein halbes Glas davon gehabt, um Geschirr zu spülen. „Ich habe ihnen unbegrenzt Wasser gegeben“, erklärte Trump. „Biden kam mit einer manipulierten Wahl zurück und hat das Wasser sofort wieder eingeschränkt. Aber ich bin zurückgekommen und habe die Einschränkungen sofort wieder aufgehoben. Jetzt haben Sie also unbegrenzt Wasser, um Ihr verdammtes Geschirr zu spülen und ihre Hände zu waschen.“

Durchaus von Bedeutung für seine Anhängerschaft dürften Trumps Einlassungen zur preislichen Entwicklung beim Schnellrestaurant gewesen sein. Auf X hatte er bereits eine „Krise der Bezahlbarkeit“ ausgemacht, für die sein Vorgänger Joe Biden die Verantwortung trüge. „Die Preise bei McDonald’s sinken. Es geht bergab. Leider waren sie unter der vorherigen Regierung so hoch, dass die Leute nicht gerade zufrieden sind“, schilderte er auf dem Gipfel. Die Menschen wünschten sich Preise, wie sie unter seiner ersten Amtszeit geherrscht hätten. „Wir werden sie sehr nahe an dieses Niveau heranbringen, vielleicht sogar senken.“

Aktuell bewegt sich der Trend jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Wie unter anderem der britische „The Independent“ am Dienstag berichtet, seien die Preise der Fast-Food-Ketten im Jahresvergleich um 3,2 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Preis eines Produkts von der McDonald‘s-Speisekarte sei zwischen 2019 und 2024 um 40 Prozent angestiegen, wie ein Unternehmensbericht offenbart.

Zum Teil gehe dieser Anstieg auf die Zölle der US-Regierung zurück. „Happy Meals bei McDonald’s sind für manche Menschen unerschwinglich, weil die Inflation so hoch ist“, sagte der Analyst Adam Josephson. Gegenüber Investoren habe McDonald’s-CEO Christopher Kempczinski einen branchenweiten Rückgang einkommensschwacher Kunden bestätigt.

Werbevideo verknüpft „Großartigkeit“ von Trump und McDonald’s

Auf der Plattform X setzte der Account des Weißen Hauses die werblichen Botschaften für die Fast-Food-Kette fort. Gerade erst veröffentlicht: ein Bild des präsidialen Regierungssitzes, auf dem das charakteristische McDonald’s-Logo in Übergröße thront. In einem Werbevideo verknüpft der Account zudem die „Großartigkeit“ des Unternehmens mit der „Liste der Errungenschaften“ von Donald Trump sowie „der Geschichte des Amerikanischen Traumes, wo nichts unmöglich“ sei.

Sandra Navidi äußerte deutliche Kritik an den Postings. „Ich traue meinen Augen nicht“, schrieb die Finanzexpertin und Gründerin des in New York ansässigen Beratungsunternehmens „BeyondGlobal, LLC“ auf der Plattform X. „McDonald’s Reklame veröffentlicht auf dem offiziellen Account des Weißen Hauses. Amerika, völlig ad absurdum geführt.“ Dazu zitierte sie aus ihrem 2022 veröffentlichten Buch „Die DNA der USA: Wie tickt Amerika?“. So sei Trump „der Inbegriff der amerikanischen Kultur, nämlich des Nihilismus, Materialismus und Narzissmus“.

„Die Tatsache, dass seine Präsidentschaft sich zu einem erheblichen Teil dem einflussreichen Reality-TV verdankt, ist die ultimative Manifestation dieser Kultur“, führte sie weiter aus. „Die Alles-ist-möglich-Kultur, die Bereitschaft, sich seine eigene Realität zu erschaffen, die amerikanische Erfolgskultur, der Narzissmus und die extreme Religiosität – all dies hat den Kult um Donald Trump möglich gemacht.“

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