Der nach den Schüssen auf US-Nationalgardisten in Washington festgenommene Afghane hat sich nach Einschätzung der Ermittler nach seiner Einreise in die USA radikalisiert. „Wir gehen davon aus, dass er sich radikalisiert hat, seit er hier im Land ist“, sagte Heimatschutzministerin Kristi Noem am Sonntag im Fernsehsender NBC.
Im Sender ABC ergänzte sie: „Wir glauben, dass es durch Verbindungen in seiner Heimatgemeinde und seinem Heimatstaat geschah.“ Die US-Ermittler befragten nun alle, „die mit ihm in Kontakt standen“, etwa Mitglieder seiner Familie.
Der Täter hatte am Mittwoch auf Mitglieder der Nationalgarde im Zentrum der US-Hauptstadt geschossen. Eine 20-jährige Frau starb kurz nach dem Angriff, ein Mann wurde schwer verletzt. Der mutmaßliche Angreifer, ein 29-jähriger Afghane wurde festgenommen. Sein Motiv ist bisher unklar. Er soll wegen Mordes angeklagt werden. US-Justizministerin Pam Bondi will nach eigenen Angaben die Todesstrafe für ihn fordern.
Der Tatverdächtige war laut US-Medienberichten im Jahr 2021 nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im Rahmen eines offiziellen Aufnahmeprogramms in die USA eingereist, weil er in seiner Heimat mit dem US-Auslandsgeheimdienst CIA und weiteren Regierungsstellen zusammengearbeitet hatte. Berichten zufolge beantragte er 2024 Asyl, was ihm demnach im April 2025 gewährt wurde, also bereits nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump.
Bearbeitung von Visa-Anträgen von Afghanen ausgesetzt
Trump machte unter anderem die mangelnde Überprüfung von einreisenden Afghanen und anderen Ausländern für das mutmaßliche Attentat verantwortlich und gab dafür seinem Vorgänger Joe Biden die Schuld. Als Konsequenz aus der Schießerei nehmen US-Behörden vorerst keine Visa-Anträge von Afghanen mehr an. Auch Heimatschutzministerin Noem sagte auf ABC, der mutmaßliche Täter sei nach seiner Einreise in die USA „möglicherweise überprüft“ worden, die Überprüfung sei aber „nicht gut“ gewesen.
Trump schrieb am Sonntag in seinem Online-Netzwerk Truth Social, Ex-Präsident Biden, der ehemalige Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas und die ehemalige Vizepräsidentin Kamala Harris „hätten unser Land wirklich ruiniert, indem sie alles und jeden völlig unkontrolliert und ungeprüft ins Land gelassen haben“.
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