Die Bundesregierung plant, Türwarnsysteme in Fahrzeugen verpflichtend vorzuschreiben. Das soll Radfahrer künftig besser vor schweren Unfällen durch plötzlich geöffnete Autotüren schützen. Solche Unfälle werden nach dem englischen Wort für „Tür“ auch „Dooring“-Unfälle genannt. „Die Bundesregierung bearbeitet dieses Thema mit hoher Priorität“, zitiert die „Rheinische Post“ eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).

Radfahrer, „die dicht an parkenden Fahrzeugen vorbeifahren“, seien besonders gefährdet, sagte sie demnach weiter. „Um solche Unfälle zu vermeiden, plant die Bundesregierung die verpflichtende Einführung von Assistenzsystemen wie der Türöffnungswarnung.“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßte den Plan. Man fordere seit Jahren, „dass die Ausstattung bei Kraftfahrzeugen mit einem Türöffnungswarnsystem und mit automatischem Stoppsystem zur Pflicht wird“, sagte die politische Geschäftsführerin Caroline Lodemann der „Rheinischen Post“.

Vor wenigen Wochen hatte der Fall der „Traumschiff“-Schauspielerin Wanda Perdelwitz für Aufsehen gesorgt, die nach einem „Dooring“-Unfall starb. Ein 28-jähriger Beifahrer hatte den Ermittlungen zufolge am 28. September im Hamburger Stadtteil Rotherbaum die Tür eines haltenden Transporters von innen geöffnet – mutmaßlich ohne auf den Radverkehr zu achten. Die 41-Jährige sei dabei mit ihrem Fahrrad gegen die Tür geprallt, schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben.

Die Polizei weist immer wieder darauf hin, dass „Dooring“-Unfälle vermeidbar seien. Für mehr Umsicht beim Aussteigen gebe es demnach eine simple Vorgehensweise: den „Holländischen Griff“. Hierbei soll der Fahrer oder Beifahrer die Tür des Autos nicht mit der Hand öffnen, die der Tür am nächsten ist, sondern mit der anderen Hand. Dadurch drehe man sich automatisch nach hinten. Nahende Radfahrer sollen dadurch frühzeitig erkannt werden.

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