Die Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek wirbt für einen offeneren Umgang mit Erkrankungen in der Spitzenpolitik. Sie selbst leide an Migräne, sagte Reichinnek der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. „Ich habe diese Erkrankung, und sie belastet mich massiv.“ Viele Termine könne sie bei Migräne nur mit Medikamenten wahrnehmen. „Ein sehr starkes Mittel, das dazu führt, dass man sich nicht mehr so gut konzentrieren kann“, erzählte Reichinnek.

Umso wichtiger finde sie es, darüber zu sprechen. „Ich würde niemanden dazu auffordern, weil es eine sehr private Entscheidung ist, solche Sachen öffentlich zu machen. Aber natürlich ist es ein wichtiges Zeichen, das für Sichtbarkeit sorgt. Gerade bei Migräne“, sagte sie weiter. Die Krankheit betreffe vor allem Frauen. „Und wie so oft werden Frauen nicht ernst genommen, wenn sie sagen, dass sie massive Kopfschmerzen haben“, kritisierte die Politikerin.

Ein Auftritt der Linken-Fraktionschefin bei „Markus Lanz“ sorgte zuletzt für viel Aufmerksamkeit. In der Sendung wurde sie von Lanz mit einer Reihe von Faktenfragen zum Thema Mietendeckel konfrontiert. Reichinnek reagierte gereizt. Sie habe nicht jede Zahl jederzeit parat, sagte sie – zumal sie während der Sendung unter einer Migräneattacke leide. „Es tut mir sehr leid, wenn ich diese Schulabfrage nicht beantworten kann.“

Zwei Millionen Frauen von Endometriose betroffen

Doch auch Krankheiten wie Endometriose bräuchten „Präsenz, weil sie unfassbar viele Leute betreffen“, forderte Reichinnek.

Endometriose ist eine chronische Erkrankung von Frauen. Dabei handelt es sich um krankhafte Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, besonders häufig sind starke Unterleibsschmerzen bei der Regelblutung. Schätzungen zufolge sind in Deutschland zwei Millionen Frauen im gebärfähigen Alter betroffen.

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