Die ehemalige Grünen-Chefin Ricarda Lang hat auf Instagram erneut öffentlich gemacht, wie sie digital angefeindet wird – und dem eine unmissverständliche Antwort entgegengesetzt. In einem neuen Foto richtet die 31-Jährige lachend ihren Mittelfinger in die Kamera. Gleichzeitig veröffentlichte sie eine Auswahl der Beleidigungen, die regelmäßig unter ihren Posts erscheinen. Darunter finden sich Ausdrücke wie „Pommespanzer“, „Mastsau“ oder „Hängebauchschwein“.
Lang erklärte, Hasskommentare würden auch nicht gerade kreativer, aber lauter und mehr. Sie trügen dazu bei, dass sich viele Menschen aus sozialen Netzwerken zurückzögen. „Doch darauf habe ich keinen Bock mehr. Denn das Netz gehört uns allen“, schrieb sie und setzte ein Herz-Emoji dahinter.
Der Beitrag bekam innerhalb kurzer Zeit fast 30.000 Likes – darunter von prominenten Unterstützern wie Ruth Moschner, Steffen Hallaschka und Jan Köppen. Viele Follower lobten Lang dafür, die Angriffe öffentlich zu machen und sich klar gegen digitale Gewalt zu positionieren. Einige stellten fest, dass die meisten herabwürdigenden Kommentare offenbar von Männern stammten.
Lang dankte zudem dem Musiker Axel Bosse und der Organisation HateAid für deren Engagement gegen Hass im Netz. Ein neuer Song Bosses spiegele ihren Gemütszustand beim Lesen der Kommentare gut wider, schrieb sie. Zugleich rief sie dazu auf, die Arbeit von HateAid zu unterstützen. Bei der Berliner NGO HateAid handelt es sich um einen offiziellen „Trusted Flagger“, die Organisation darf vermeintlich rechtswidrige Inhalte auf Internetplattformen markieren. Das Vorgehen prominenter Politiker sowie diverser Meldestellen gegen Beleidigungen führte zuletzt aber immer wieder zu scharfer Kritik.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ricarda Lang den Hass gegen Frauen in den sozialen Medien thematisiert. Schon 2018 hatte sie berichtet, dass sie wegen ihres Gewichts ständig zum Ziel von Beleidigungen wird: „Immer wieder musste ich lesen, dass ich doch eigentlich froh sein müsse, dass bei meiner Figur überhaupt jemand mit mir schlafen wolle“, schrieb sie in einem Gastbeitrag für das Jugendmagazin „Bento“.
Lang sitzt seit 2021 als Abgeordnete im Bundestag und gehört unter anderem den Ausschüssen für Arbeit und Soziales sowie stellvertretend dem Haushaltsausschuss an. Bis 2024 hatte sie gemeinsam mit Omid Nouripour den Bundesvorsitz der Grünen inne.
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