• Wolf hält Vorwürfe von Sahra Wagenknecht für unbegründet.
  • Sie spricht von einem "Grabenkampf": Regierung oder Opposition
  • Angebot an Bundepartei: "Meine Telefonnummer ist bekannt".

Die Thüringer BSW-Landeschefin Katja Wolf wünscht sich von der neuen Bundesparteiführung eine sachliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wolf sagte bei MDR AKTUELL, die neue Doppelspitze müsse die Landesverbände mitnehmen und solle keine "Parteilinie von oben" vorgeben. Die Grundsätze und die Werte der Partei sollten gemeinsam erarbeitet werden.

Kein Verständnis zeigte Wolf jetzt für die zum Teil harsche Kritik an ihrem Landesverband beim Magdeburger BSW-Parteitag. Die Vorwürfe seien ganz überwiegend nicht begründet und nicht fundiert gewesen, sagte sie.

Wagenknecht hatte zur Regierungsbeteiligung des BSW in Thüringen gesagt, wenn man sich von einer "Zwergpartei" wie der Thüringer SPD die Butter vom Brot nehmen lasse, dann werde man Wähler enttäuschen. "Und das sollten wir so nicht weitermachen", sagte die Parteigründerin in Magdeburg.

"Grabenkampf" um BSW-Ausrichtung

Wolf sprach dabei von einem "Grabenkampf", bei dem es um die Frage gehe, ob das BSW regierend Verantwortung übernehmen oder aus der Opposition heraus wirken wolle. Diese Frage sei noch nicht entschieden, aber "mit voller Wucht" bei dem Parteitag in Magdeburg weiter ausgetragen worden.

Außer in Thüringen regiert das BSW auch in Brandenburg mit – in einer Koalition mit der SPD. Wagenknecht kritisierte auch die Regierungsarbeit dort: "Koalieren heißt nicht klein beigeben", sagte sie. Man sei nicht gewählt worden, um SPD-Politik zu machen. In Sachsen waren nach der Landtagswahl die Gespräche der CDU und der SPD mit dem BSW gescheitert, weshalb hier danach die CDU und die SPD eine Minderheitsregierung bildeten.

"Meine Telefonnummer ist bekannt"

Wolf sagte in dem Interview mit Verweis auf das BSW-Wahlergenbis im vergangenen Jahr, dass "16 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer wollen, dass wir das Land real verbessern und natürlich auch BSW-Inhalte umsetzen". Das sei gelungen und BSW-Inhalt in den Koalitionsvertrag gekommen.

Sie finde es schade, "dass das so nicht wahrgenommen wird" und es so "unsachlich" kritisiert werde. Die Thüringer haben demnach dem neuen Parteivorstand um Fabio De Masi und Amira Mohamed Ali angeboten "sehr, sehr schnell zusammenzukommen". Sie hoffe, dass das angenommen werde und "die ausgestreckte Hand nicht irgendwo im Nirvana versinkt", sagte Wolf: "Meine Telefonnummer ist bekannt und ich bin immer gesprächsbereit."

MDR AKTUELL (fef, ksc), dpa

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