Der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat einen neuen Job: Bei der Organisation Finanzwende werde er die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus übernehmen, erklärte der Verein am Donnerstag. Kühnert war im Oktober vergangenen Jahres als SPD-Generalsekretär zurückgetreten und hatte bei der Wahl im Februar auch nicht erneut für den Bundestag kandidiert.

„Finanzwende ist auf dem besten Weg, ein effektives Gegengewicht der Finanzlobby zu werden – und ich möchte aktiv dazu beitragen, dass dieses Mammutprojekt gelingt“, sagte Kühnert zu seiner neuen Tätigkeit. „Extreme Ungleichheit verbaut nicht nur Lebenschancen. Sie verzerrt auch zunehmend Debatten in Medien und Politik.“

Reichtum werde weltweit „immer offener als Machtinstrument missbraucht“, fuhr Kühnert fort. Nötig seien „starke überparteiliche Anstrengungen, um sich dem entgegenzustellen“. „Daran arbeite ich ab sofort bei Finanzwende aktiv mit“, sagte Kühnert. Finanzwende-Mitgründer Gerhard Schick begrüßte Kühnerts Schritt „außerordentlich“.

Finanzwende hat nach eigenen Angaben mehr als 17.000 Mitglieder und wurde 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman-Brothers-Pleite gegründet. Der Verein fordert nach eigener Darstellung „stabilere, faire und nachhaltige Finanzmärkte“.

Kühnert war ab 2021 SPD-Generalsekretär, ehe er im Oktober 2024 überraschend zurücktrat. Zuvor war er seit November 2017 Vorsitzender der Jusos gewesen. Von Dezember 2019 bis Dezember 2021 war Kühnert dann auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender. Seit Oktober 2025 ist er Kolumnist beim Magazin „Rolling Stone“, das wie WELT zu Alex Springer gehört.

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