• Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak hält das Pariser Klimaabkommen für einen "Riesenerfolg".
  • Weil Rückschritte drohen, brauche es eine andere Klimapolitik.

Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen sieht der Bundesvorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, "Rückschritte" in der Klimapolitik. Im Interview mit MDR AKTUELL sagte er, ein Beispiel sei, dass die EU offenbar das Verbrenner-Aus bis 2035 kippen will.

Banaszak: Pariser Klimaabkommen war "Riesenerfolg"

Dennoch dürfe nicht vergessen werden, wie wichtig das Klimaabkommen von 2015 gewesen sei. Viele Staaten hätten danach "ehrgeizige, ambitionierte Klimapläne aufgestellt". 2025 sei das erste Jahr gewesen, in dem weltweit mehr Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen worden sei als aus Kohle, so der Grünen-Vorsitzende. Deshalb lohne es sich auch weiterhin, sich für eine bessere Klimapolitik einzusetzen.

Trotzdem sei es frustrierend, dass man dafür wieder so hart kämpfen müsse, "weil sich starke Interessen dagegen formieren". Manche Menschen täten so, als wären Klimapolitik, Umwelt und Naturschutz "ein Spezialhobby von Bündnis 90/Die Grünen". Dabei gehe es beim Klimaschutz darum, die Lebensgrundlage "für unsere Kinder, unsere Enkel zu sichern".

Klimapolitik, die als Chance wahrgenommen wird

Gleichzeitig hat sich nach den Worten des Grünen-Politikers aber auch die Stimmung in der Gesellschaft verändert, "weil unter dem Eindruck der vielen anderen Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, ein Krieg in Europa, Inflation, wirtschaftliche Not, Leute sagen: Boah, jetzt kommt nicht auch noch mit dem Klima". Deswegen sei es wichtig, eine Klimapolitik zu formulieren, "die nicht als "Beschämung, als Entwertung oder Bevormundung wahrgenommen wird, sondern als eine Chance".

Es brauche eine bezahlbare Klimapolitik, die für alle funktioniere. "Die Rechnung soll nicht bei denen landen, die eh schon kaum über die Runden kommen, sondern (...) von denen bezahlt werden, die sich das auch leisten können", fordert Banaszak. Deshalb müsse Ziel der Politik sein, den Menschen mehr Wahlmöglichkeiten zu geben. 

MDR (akq)

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.