Zwei Angreifer haben am berühmten Bondi Beach in Sydney mehrere Menschen erschossen. Auch einer der Täter wurde nach Behördenangaben von der Polizei getötet, der andere festgenommen. Die Ermittlungen dauern an, während Australien bereits über politische Folgen des Massakers zu debattieren beginnt.
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05:36 Uhr – Waffenrechts-Reform angekündigt
Die australische Regierung erwägt eine Verschärfung der Waffengesetze. Er werde eine Begrenzung der Anzahl der Waffen sowie eine Überprüfung bestehender Lizenzen vorschlagen, kündigte Premierminister Anthony Albanese an. „Die Lebensumstände von Menschen können sich ändern. Menschen können im Laufe der Zeit radikalisiert werden. Lizenzen sollten nicht auf Dauer erteilt werden“, sagte Albanese.
Mal Lanyon, der Chef der Polizei von New South Wales, wo sich Sydney befindet, erklärte, dass einer der beiden Attentäter, der 50-jährige Sajid Akram, Mitglied in einem Jagdverein gewesen sei. Er habe über eine Waffenbesitzkarte verfügt, weswegen er Langwaffen besitzen durfte. In Medienberichten war von sechs Lizenzen die Rede.
05:15 Uhr – Mutter des Attentäters: „Er ist ein guter Junge“
Die „Bild“-Zeitung berichtet, die Mutter des Bondi-Beach-Attentäters, Verena Akram, habe der australischen Zeitung „The Age“ gesagt, dass Naveed Akram noch am Sonntagmorgen mit ihr gesprochen habe. Er habe gesagt: „Mama, ich war gerade schwimmen. Ich war tauchen. Wir gehen jetzt essen, und danach (...) bleiben wir zu Hause, weil es sehr heiß ist.“ Am Abend geschah das Attentat. Verena Akram habe ihren Sohn Naveed im Gespräch mit „The Age“ demnach anhand eines Fotos vom Tatort nicht identifizeren können. Sie glaube nicht, sagt sie, dass er in gewalttätige oder extremistische Aktivitäten verwickelt sein könnte. Im Gegenteil, beteuerte sie: „Jeder würde sich einen Sohn wie meinen Sohn wünschen. Er ist ein guter Junge.“
03:28 – Ermittler fanden Bomben am Tatort, Namen des Vaters genannt
Laut der „Australian Broadcasting Corporation“ (ABC) heißen die Attentäter von Sydney Sajid und Naveed Akram. Der verstorbene Sajjid Akram, 50, war der Vater des 24-jährigen Naveed, dessen Vorname schon länger bekannt ist.
Der Vater war seit Jahren Waffenbesitzer und lizensiert, sechs Waffen zu besitzen, so die Polizei. Neben Schusswaffen haben die Ermittler am Tatort zwei Sprengsätze gefunden.
2:24 Uhr – „Intifada“-Forderung der Anti-Israel-Proteste sei nun „Wirklichkeit“ geworden
Die im vergangenen Jahr berufene Antisemitismus-Beauftragte Australiens, Jillian Segal, forderte die regierende Labour-Partei auf, ihren Plan zur Bekämpfung des antijüdischen Hasses in Schulen, in migrantischen Milieus und bei Anti-Israel-Protesten beschleunigt umzusetzen. Sie warnte, dass aus Forderungen zur „Globalisierung der Intifada“, wie sie auch in Australien auf Anti-Israel-Protesten seit dem Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 zu hören waren, in Bondi Beach nun Realität geworden seien.
„All diese hasserfüllten Worte, all diese hasserfüllten Parolen, das Schwenken von Flaggen und die Aufforderung, die Intifada zur Wirklichkeit zu machen, sie zu globalisieren ... all das ist nun mit einem schrecklichen Terrorakt an unseren Stränden Wirklichkeit geworden“, so Segal gegenüber „The Australian“.
01:10 Uhr – Debatte über australisches Waffen-Gesetz
Der ältere und mittlerweile verstorbene Attentäter von Bondi Beach durfte legal sechs Waffen besitzen. In Australien wird daher diversen Medienberichten zufolge am Morgen nach dem Terroranschlag mit 15 Opfern über eine mögliche Gesetzes-Reform und Lücken in den geltenden Regularien diskutiert. Den Ermittlungen zufolge lebte das Vater-Sohn-Täterduo nicht im ländlichen, sondern im vorstädtischen Raum. Daher bezweifeln manche Kommentatoren die Sinnhaftigkeit des Umstands, dass der 50-jährige Vater – anders als etwa ein Siedler im australischen Hinterland – derart viele Waffen legal besitzen durfte.
Sonntag, 14. Dezember:
22:00 Uhr – Angreifer waren laut Polizei Vater und Sohn
Die australischen Ermittler haben die beiden Angreifer von Sydney als Vater und Sohn identifiziert. Das teilte die Polizei bei einer Pressekonferenz mit. Der 50-jährige Vater war von Einsatzkräften am Tatort erschossen worden. Der 24-jährige Sohn wurde gefasst und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei geht nicht davon aus, dass am Tatort weitere Täter beteiligt waren.
20:03 Uhr – Terroranschlag in Sydney: Zahl der Toten auf insgesamt 16 gestiegen
Nach dem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest in der australischen Metropole Sydney gibt die Polizei die Zahl der Toten nun mit 16 an. Die Attentäter töteten 15 Menschen, auch einer der Angreifer starb. 40 Menschen seien weiterhin im Krankenhaus, teilte die Polizei von New South Wales auf der Plattform X mit.
19:12 Uhr – Gedenken bei jüdischem Fest in Berlin
Unter dem Eindruck des Terrorangriffs in Sydney haben sich mehrere Hundert Menschen am Brandenburger Tor in Berlin versammelt, um gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Chabad den Beginn des Chanukka-Festes zu feiern. Mit dabei waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender und der aschkenasische Oberrabbiner des Staates Israel, Rabbiner Kalman Meir Ber.
„Wir sind alle entsetzt, alle im Schmerz und alle sprachlos über das schlimme Ereignis, das in Sydney, Australien, passiert ist. Die Gemeinde dort wollte nur Licht über Dunkelheit feiern“, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Rabbiner Yehuda Teichtal. „Sie wollten ein universelles Zeichen setzen für Miteinander, für positive Zusammenarbeit, und dass alle Menschen, egal ob Juden, Muslime, Christen oder Nicht-Gläubige, unter einem Gott stehen.“
18:59 Uhr – Palästinenserbehörde verurteilt Anschlag
Die palästinensische Autonomiebehörde hat den tödlichen Anschlag von Sydney verurteilt. Der Staat Palästina bekräftige „seine feste Haltung, alle Formen von Extremismus und Terrorismus, einschließlich der Tötung von Zivilisten, abzulehnen“, hieß es nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa in einer Mitteilung in Ramallah. „Der Staat Palästina verurteilte zudem die anhaltende Tötung von Zivilisten durch Israel im Gazastreifen und im Westjordanland.“
Man spreche den Familien der Opfer sowie der Regierung und dem Volk des befreundeten Australien aufrichtiges Beileid aus und wünsche den Verletzten eine rasche Genesung, hieß es außerdem in der Mitteilung.
15:56 Uhr – Netanjahu gibt Australien eine Mitschuld
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der australischen Regierung schwere Vorwürfe gemacht. Die Politik Australiens zur Anerkennung eines palästinensischen Staates schüre den Antisemitismus, sagte Netanjahu. Er habe Premierminister Anthony Albanese bereits im August in einem Brief gewarnt: „Ihre Forderung nach einem palästinensischen Staat gießt Öl ins antisemitische Feuer.“
Netanjahu bezeichnete den Anschlag am Bondi Beach als „kaltblütigen Mord“. Zugleich warf der Regierung in Canberra vor, nichts zu unternehmen, um die Ausbreitung des Antisemitismus zu stoppen. „Sie lassen die Krankheit sich ausbreiten, und das Ergebnis sind die schrecklichen Angriffe auf Juden, die wir heute gesehen haben“, sagte er. Albanese hatte im August angekündigt, dass Australien bei der UN-Generalversammlung im September einen palästinensischen Staat anerkennen werde. Nach dem Anschlag verurteilte er die Tat als „gezielten Angriff auf jüdische Australier“ und berief eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates ein.
15:18 Uhr – Klöckner will nach Terror in Sydney ein Zeichen setzen
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) will ein Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden setzen. „Überall dort, wo in diesen Tagen Chanukka-Kerzen entzündet werden, sollten wir Solidarität und Gesicht zeigen. Ich werde das am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor tun, die Kerze entzünden und das Wort ergreifen“, teilte Klöckner mit. „An Antisemitismus dürfen wir uns nie gewöhnen, ihn nie unter uns dulden – nie dürfen wir schweigen, wenn jüdisches Leben bedroht ist.“
14:20 Uhr – Zentralrat warnt vor weiterer Zunahme antisemitischer Angriffe
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich besorgt über zunehmende antisemitische Gewalt gezeigt. „Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit werden immer häufiger und immer tödlicher“, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. „Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen.“
Weiter erklärte Schuster: „Wir müssen uns klarmachen, dass dieser Angriff auf ein Chanukka-Fest nicht zufällig stattgefunden hat.“ Es sei „das Muster antisemitischen Terrors, Feiertage auszuwählen, um arg- und wehrlose Menschen zu ermorden“.
13:44 Uhr – Merz spricht von einem „Angriff auf unsere gemeinsamen Werte“
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich bestürzt über den Angriff gezeigt. „Der antisemitische Anschlag am Bondi Beach zu Chanukka lässt mich fassungslos zurück“, schrieb der Kanzler auf X. „Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten – hier in Deutschland und weltweit.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern und Angehörigen.
13:10 Uhr – Polizei: Zahl der Toten auf zwölf gestiegen
Die Zahl der Toten und Verletzten ist gestiegen. Mindestens zwölf Menschen sind gestorben, wie die Polizei bekannt gab. Fast 30 Personen seien verletzt worden. Polizei und Regierungsvertreter sprachen von einem Terroranschlag. Ein mutmaßlicher Schütze sei getötet worden, ein weiterer befindet sich in kritischem Zustand, sagte der Polizeichef von New South Wales, Mal Lanyon. Die Behörden untersuchen zudem, ob ein dritter Schütze beteiligt war. Ein Bombenräumkommando sei wegen mehrerer mutmaßlicher Sprengsätze im Einsatz.
13:07 Uhr – Passant aus Video wird als Held gefeiert
Das Video eines couragierten Mannes sorgt in den sozialen Netzwerken für Aufsehen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Passant einem der zwei mutmaßlichen Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. Der Mann, der zuvor mit dem Gewehr geschossen hatte, taumelt daraufhin zurück, kann jedoch entkommen. In australischen Medien wird der Passant als „Held“ gefeiert.
12:56 Uhr – Terror in Sydney schockiert EU-Spitzen
Spitzenvertreter der EU haben sich entsetzt über die Ereignisse am Strand Bondi Beach in der australischen Metropole Sydney gezeigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb in sozialen Netzwerken, sie sei schockiert über den Angriff und sende ihr Mitgefühl an die Familien und Angehörigen der Opfer. Europa stehe an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaften überall. „Wir sind vereint gegen Gewalt, Antisemitismus und Hass“, betonte sie.
Ähnlich äußerte sich auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Kallas erklärte: „Dieser abscheuliche Akt der Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft muss aufs Schärfste verurteilt werden.“ Metsola schrieb zu einem Bild von einem Leuchter für das jüdische Lichterfest Chanukka: „Dieses Licht wird nicht erlöschen.“
12:48 Uhr – Regierungschef spricht von Terror gegen Juden
Bei dem Angriff in der australischen Metropole Sydney handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um einen Terrorakt. Der Anschlag habe sich am ersten Tag des Chanukka-Festes gegen die jüdische Gemeinde gerichtet, sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns.
12:38 Uhr – Prien und Wadephul bestürzt über Terror in Sydney
Bildungsministerin Karin Prien und Außenminister Johann Wadephul (beide CDU) haben bestürzt auf den Angriff in Australien mit vielen Toten reagiert. Wadephul schrieb auf X, er sei zutiefst erschüttert über den Terroranschlag, einem „Akt des Hasses, der sich am ersten Tag von Chanukka gegen alle Jüdinnen und Juden weltweit richtet“. Seine Gedanken seien bei den Familien der Ermordeten, den Verletzten und der jüdischen Gemeinde.
12:15 Uhr – Israels Präsident entsetzt nach Anschlag
Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat betroffen auf den blutigen Schusswaffenangriff bei einer jüdischen Feier in Australien reagiert. In einem emotionalen Social-Media-Posting machte er „niederträchtige Terroristen“ für den Anschlag verantwortlich. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt unseren jüdischen Schwestern und Brüdern in Sydney“, so Herzog. Diese seien beim Anzünden der ersten Kerze zum jüdischen Lichterfest Chanukka attackiert worden. Er habe bereits mit einem Vertreter der betroffenen Gemeinde telefoniert, um seine Anteilnahme zu übermitteln.
11:45 Uhr – Polizei: Zehn Tote bei Angriff in Sydney
Bei dem Angriff in der australischen Metropole Sydney sind offiziellen Angaben zufolge zehn Menschen getötet worden – einer von ihnen ein mutmaßlicher Angreifer. Elf Menschen seien nach jetzigem Stand verletzt, teilte die New South Wales Police Force auf X mit. Unter den Verletzten seien zwei Polizeikräfte sowie ein zweiter mutmaßlicher Angreifer, der in kritischem Zustand sei. Die Polizei berichtet, einer der Verdächtigen heiße Naveed Akram aus Bonnyrigg im Südwesten Sydneys. Seine Wohnung werde durchsucht.
10:58 Uhr – Israels Außenminister kritisiert Australien
Der israelische Außenminister Gideon Saar hat mit scharfer Kritik an der australischen Regierung auf die tödlichen Schüsse am jüdischen Lichterfest reagiert. „Ich bin entsetzt über den mörderischen Schussangriff bei einer Chanukka-Veranstaltung in Sydney, Australien“, schrieb Saar in einem Post auf der Plattform X. „Dies sind die Folgen der antisemitischen Randale auf den Straßen Australiens in den vergangenen zwei Jahren, die durch die antisemitischen und aufrührerischen Aufrufe ,Globalisiert die Intifada‘ vorangetrieben wurde, die man heute umgesetzt hat“, sagte Saar. Mit Intifada sind zwei Palästinenseraufstände gegen die israelische Besatzung gemeint, bei denen in der Vergangenheit auch zahlreiche Israelis bei Terroranschlägen getötet worden waren.
10:46 Uhr – Zwei Personen in Polizeigewahrsam
Nach den Schüssen in der australischen Metropole Sydney sind nach Angaben der Polizei zwei Personen in Polizeigewahrsam. Der Einsatz am beliebten Strand Bondi Beach dauere an, teilte die New South Wales Police Force auf X mit. Menschen sollten den Bereich weiter meiden. Medienberichten zufolge war eine jüdische Chanukka-Veranstaltung das Ziel des Angriffs. An diesem Sonntag beginnt das achttägige Lichterfest.
10:37 Uhr – Schüsse bei jüdischem Lichterfest in Sydney
Bei einem Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka sind am berühmten Bondi Beach in Sydney mehrere Menschen durch Schüsse verletzt worden. Die Polizei nahm zwei Personen fest. Der Polizeieinsatz laufe noch, hieß es. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, das Gebiet zu meiden. Der Angriff ereignete sich bei einer Veranstaltung am Strand, sagte Alex Ryvchin, einer der Leiter des Exekutivrats des australischen Judentums, dem Sender Sky News.
„Wenn wir auf diese Weise gezielt angegriffen wurden, dann hat das ein Ausmaß, das sich keiner von uns je hätte vorstellen können“, sagte er. Sein Medienberater sei bei dem Angriff verletzt worden. Ein Augenzeuge wurde vom „Sydney Morning Herald“ mit den Worten zitiert: „Ich habe mindestens zehn Menschen am Boden und überall Blut gesehen.“ Ein Sprecher von Ministerpräsident Anthony Albanese erklärte, man sei sich der Sicherheitslage bewusst. Er rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen der Polizei zu folgen.
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