Der geplante Regierungsflughafen am BER wird deutlich teurer als geplant. Das berichtet „Bild“ unter Berufung auf Unterlagen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Demnach sind für den Umbau des derzeit von der Bundesregierung genutzten Interimsterminals 1,7 Milliarden Euro veranschlagt. Ursprünglich war ein Neubau für 340 Millionen Euro geplant; nach Protesten entschied sich die Bundesregierung für einen Umbau.
Grund für die gestiegenen Kosten ist laut „Bild“, dass doppelt so viel Platz gebraucht wird wie gedacht – fast 60 Hektar. Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, kritisiert das Projekt in „Bild“: „Wieder gerät ein Prestigeprojekt des Bundes aus den Fugen.“ Die Kostenexplosion sei kaum nachvollziehbar und stehe im krassen Widerspruch zur Haushaltsmisere des Bundes.
Holznagel fordert ein „Stoppschild“ für die Pläne. Die Beförderung von „Polit-Prominenz“ müsse rein funktional ausgerichtet sein, „ohne teuren Schnickschnack“. Seit 2020 startet die Bundesregierung von einem abgeschirmten Bereich des Hauptstadtflughafens BER, auch Staatsgäste landen dort. Schon das Interimsgebäude kostete laut „Bild“ 70 Millionen Euro.
Der künftige Regierungsflughafen soll auch Hangars für die Unterbringung von Flugzeugen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums umfassen. Aktuell müssen die Flugzeuge der Bundeswehr vor Reisen des Kanzlers oder der Minister aus Köln nach Berlin fliegen. Bis 2038 soll die Flugbereitschaft ganz von Köln nach Berlin ziehen.
Die Flugbereitschaft ist immer wieder wegen Pannen in die Schlagzeilen geraten. Erst vergangenen Monat musste Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) auf dem Weg in die USA umkehren. Als Grund nannte sein Ministerium „technische Gründe“ an der Maschine, einer Global 5000. Rund zwei Stunden nach dem Start drehte das Flugzeug um und landete schließlich am Flughafen Köln/Bonn.
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