Die für Samstag geplante Unterzeichnung des Mercosur-Abkommens ist verschoben worden. Eine Sprecherin der EU gab dies am Donnerstagabend am Rande des EU-Gipfels in Brüssel bekannt. Der Abschluss wird nun für Mitte Januar angestrebt. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte am Vormittag noch auf eine Entscheidung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs gedrungen.
Das Handelsabkommen der EU mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay soll die größte Freihandelszone der Welt schaffen. Über 25 Jahre hatten die Partner über die Details verhandelt.
Bei mehreren EU-Staaten stößt das Abkommen jedoch auf Widerstand. Insbesondere Italien, Frankreich und Polen befürchten Nachteile für ihre heimischen Bauern. Sie sehen die Landwirtschaft unzureichend vor billigeren Importen aus Südamerika geschützt.
Ursprünglich wollte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag nach Brasilien reisen, um das Freihandelsabkommen zu unterzeichnen.
„Die Verschiebung ist eine deutliche Schlappe für Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es ist ihr nicht gelungen, die berechtigten Bedenken von Ländern wie Frankreich auszuräumen“, erklärte die Europaabgeordnete Anna Cavazzini (Grüne) nach Bekanntwerden der Entscheidung. Auch eine Zustimmung des Europaparlaments sei keineswegs sicher. Das Abkommen berge erhebliche Risiken für Umwelt und Landwirtschaft in der EU.
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