Indien und Pakistan haben sich nach tagelangen wechselseitigen Angriffen auf eine sofortige Feuerpause geeinigt. Das teilten der pakistanische Außenminister Ishaq Dar, der indische Außenminister Vikram Misri und US-Präsident Donald Trump am Samstag übereinstimmend mit.
„Nach einer langen Nacht von Gesprächen unter Vermittlung der USA freue ich mich bekanntzugeben, dass Indien und Pakistan einer vollständigen und sofortigen Waffenruhe zugestimmt haben“, schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Er gratulierte beiden Ländern dazu, „gesunden Menschenverstand und große Intelligenz“ gezeigt zu haben.
Auch Pakistan bestätigte die Einigung mit Indien auf eine „Waffenruhe mit sofortiger Wirkung“. Pakistan habe sich „stets für Frieden und Sicherheit in der Region eingesetzt, ohne dabei seine Souveränität und territoriale Integrität zu gefährden“, schrieb Außenminister Ishaq Dar auf X. Dem Sender Geo News sagte er, Saudi-Arabien und die Türkei hätten bei der Vermittlung der Einigung eine wichtige Rolle gespielt.
Sein indischer Kollege Vikram Misri sagte, die Leiter der militärischen Operationen beider Länder hätten am Samstagnachmittag miteinander gesprochen. „Es wurde vereinbart, dass beide Seiten den Beschuss und alle militärischen Aktionen zu Land, in der Luft und zur See einstellen werden“, erklärte er. Beide Seiten hätten Anweisungen erhalten, diese Vereinbarung umzusetzen. Die ranghöchsten Militärvertreter würden am Montag erneut miteinander sprechen, fügte Misri hinzu.
US-Außenminister Marco Rubio erklärte, die Einigung sei das Ergebnis umfangreicher Verhandlungen von ihm und Vizepräsident J.D. Vance mit den indischen und pakistanischen Regierungschefs Narendra Modi und Shehbaz Sharif sowie weiteren hochrangigen Regierungsvertretern. Die indische und die pakistanische Regierung würden auf neutralem Boden Verhandlungen beginnen. Auf der Agenda stehe ein umfangreicher Katalog offener Fragen.
Verhandlungen auf neutralem Boden angekündigt
Pakistanischen Behörden zufolge ist der Luftraum des Landes nun wieder geöffnet. Alle Flughäfen im Land seien damit wieder für den normalen Flugbetrieb verfügbar. Den Passagieren werde empfohlen, sich bei ihren jeweiligen Fluggesellschaften nach den aktuellen Flugplänen zu erkundigen.
Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan war in den vergangenen Tagen immer weiter eskaliert. Als Auslöser der jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten gilt ein Terroranschlag vom 22. April im indischen Unionsterritorium Jammu und Kaschmir, bei dem 26 Menschen – überwiegend indische Touristen – getötet wurden. Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor. Islamabad weist das zurück und fordert eine unabhängige Untersuchung. Seither haben Gefechte und Spannungen wieder zugenommen.
Ursprünge des Konflikts reichen weit zurück
Die eigentlichen Ursprünge des Konflikts zwischen den beiden Staaten reichen bis in die Kolonialzeit zurück. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen auf. Aus der Teilung entstand neben dem überwiegend hinduistischen Indien der neue Staat Pakistan für Muslime. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten die beiden Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um die Grenzregion Kaschmir.
Erst heute gab es neue Meldungen von Toten und Verletzten in der Himalayaregion nach erneuten Angriffen.
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