Bei der ukrainischen Geheimoperation „Spinnennetz“ mit Drohnenattacken gegen russische Militärflughäfen weit im Hinterland sind womöglich weniger Flugzeuge zerstört worden, als ursprünglich aus Kiew genannt. Aus neuen Angaben des ukrainischen Generalstabs geht hervor, dass die russischen Streitkräfte zwölf Flugzeuge eingebüßt haben sollen. Flugzeugtypen nannte der Stab nicht.

Der Geheimdienst SBU hatte zuvor von 41 zumindest beschädigten Flugzeugen gesprochen, darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160. Demnach wurden mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge getroffen – etwa 34 Prozent der russischen Bomber, die in der Lage sind, Marschflugkörper abzusetzen.

Die Ukraine hatte die Drohnenangriffe auf Flughäfen im Gebiet Irkutsk und Murmansk im Zuge der so bezeichneten Operation Spinnennetz als beispiellosen Schlag gegen die russische Luftwaffe gefeiert.

Russland kündigt Rache an

Von russischer Seite wurde eine scharfe Reaktion angekündigt. „Rache ist unvermeidlich“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, bei Telegram. Zugleich verwies er auf den aktiven Vormarsch der russischen Armee. „Alles, was in die Luft gesprengt werden sollte, wird in die Luft gesprengt werden, und diejenigen, die ausgelöscht werden sollten, werden verschwinden“, fuhr der russische Ex-Präsident fort. Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul seien nicht nötig, um einen Kompromissfrieden zu erreichen. Vielmehr sie dienten sie dazu, den russischen Sieg näher bringen.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass in den Regionen Murmansk und Irkutsk Flugzeuge durch Drohnenangriffe in Brand geraten seien, nannte aber keine Zahlen oder Typen.

Auch Medien zählten weniger Zerstörungen

Unabhängige Medien hatten in eigenen Recherchen nach Auswertung von Videos und Satellitenbildern deutlich niedrigere Zahlen genannt als der ukrainische Geheimdienst – zwischen 9 beschädigten Flugzeugen und nicht mehr als 14.

Die kleinen ferngesteuerten Fluggeräte waren demnach in Holzkisten auf Lastwagen versteckt, deren Fahrer sie nichts ahnend an die Militärgelände heranfuhren. Dort öffneten sich die Lkw-Dächer automatisch, und die mit Sprengstoff versehenen Drohnen begannen ihre Attacke.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte den überraschenden Angriff seines Geheimdienstes SBU als „absolut brillanten Erfolg“. Anderthalb Jahre Vorbereitung seien vorausgegangen. Attackiert wurden demnach Stützpunkte in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Murmansk im europäischen Teil Russlands, Irkutsk in Sibirien und Amur im Fernen Osten.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.