Die Bundeswehr muss nach Schätzungen von Verteidigungsminister Pistorius um bis zu 60.000 Soldaten wachsen. Grund dafür sind laut dem Minister neue Nato-Planungsziele, über die die Mitgliedsländer des Bündnisses bei ihrem bevorstehenden Gipfel Ende Juni beraten wollen.
Pistorius sagte: "Wir gehen davon aus – das ist aber auch nur eine Daumengröße, um es klar zu sagen – dass wir in den stehenden Streitkräften rund 50.000 bis 60.000 Soldatinnen und Soldaten mehr brauchen als heute". Vor diesem Hintergrund stellte der SPD-Poilitiker auch den Zuwachs durch einen neuen Wehrdienst als möglicherweise nicht ausreichend in Frage.
Die Nato will ihre militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Russland ausbauen. Generalsekretär Mark Rutte sagte in Brüssel: "Wir benötigen mehr Ressourcen, Truppen und Fähigkeiten, um auf jede Bedrohung vorbereitet zu sein und unsere kollektiven Verteidigungspläne vollständig umzusetzen." Oberste Priorität hätten die Luft- und Raketenabwehr, weitreichende Waffensysteme, Logistik und große Verbände von Landstreitkräften.
Bundeswehr braucht Nachwuchs
In der Bundeswehr sank die Zahl der Soldaten im vergangenen Jahr trotz mehr Einstellungen erneut leicht, während der Altersdurchschnitt stieg. Zum Jahresende 2024 gab es nach Angaben des Verteidigungsministeriums rund 181.150 Soldatinnen und Soldaten. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 350 mehr. Erklärtes Ziel waren zuletzt aber 203.000 aktive Soldaten in den Streitkräften.
Vor einem Jahr hatte Verteidigungsminister Pistorius sein Modell für einen neuen Wehrdienst vorgelegt und dabei auch Zahlen für den Bedarf an Soldaten in der stehenden Truppe genannt. Er sprach dabei von konkret 203.000 Männer und Frauen der stehende Streitkräfte. Zusätzliche 60.000 Soldatinnen und Soldaten würden jedoch nunmehr eine Sollgröße der Truppe von etwa 240.000 entsprechen.
dpa (pfh)
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