Die libanesische Armee hat nach Angaben Beiruts hunderte Militärstellungen und Waffenlager der Hisbollah-Miliz im Südlibanon aufgelöst. „Die libanesische Armee hat bislang mehr als 500 Militärpositionen und Waffenlager südlich des Flusses Litani aufgelöst“, sagte der libanesische Regierungschef Nawaf Salam am Donnerstag in einer Fernsehansprache. „Der Staat setzt damit seine Arbeit fort, seine Autorität über das gesamte nationale Territorium wiederherzustellen und das Waffenmonopol zu haben.“
Zugleich kritisierte Salam die anhaltenden israelischen Angriffe im Südlibanon. „Es kann keine Sicherheit oder Stabilität geben, solange Israels tägliche Angriffe anhalten, ein Teil unseres Landes besetzt bleibt und unsere Gefangenen nicht befreit werden“, sagte er.
Eine im November beschlossene Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah sieht vor, dass im Südlibanon künftig lediglich die libanesische Armee und Soldaten der UN-Friedensmission Unifil vor Ort bleiben. Die Hisbollah soll sich aus dem Grenzgebiet nach Norden bis hinter den Fluss Litani zurückziehen und ihre militärischen Stützpunkte auflösen.
Auch nach der Waffenruhe griffen die israelischen Streitkräfte immer wieder Ziele im Libanon an. Die israelische Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der proiranischen Miliz ins Visier. Seit dem Beginn der Waffenruhe gab es auch Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel, zu denen sich niemand bekannte.
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive.
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