Seit Tagen kommt es in der kalifornischen Metropole Los Angeles zu Protesten gegen die Abschiebepolitik von US-Präsident Donald Trump. Anfangs wurden die Demonstrationen als größtenteils friedlich beschrieben. Doch immer wieder bestimmten Flaschenwürfe auf Polizisten, Randale und Plünderungen das Bild. Mittlerweile verhängte Bürgermeisterin Karen Bass auf einem kleinen Gebiet der Innenstadt eine nächtliche Ausgangssperre.

Ein Polizist berichtete WELT-Reporter Michael Wüllenweber in der Nacht auf Mittwoch von seinen Erfahrungen – und zeigte einen Feuerwerkskörper, den einer der Demonstranten bei der Festnahme bei sich getragen haben soll. „Diese Dinger explodieren im Gesicht oder auf dem Boden und erzeugen Schrapnelle, die Polizisten oder auch Zivilisten schwer verletzen können“, sagte der Beamte, der nur seinen Nachnamen Taylor nennen wollte. „Wir haben also schon die ganze Woche damit zu tun.“

Er sprach auch über die nächtliche Ausgangssperre. „Wir haben die Leute gebeten, nachts nicht auf die Straße zu gehen, und trotzdem kommen diese Leute hierher und werfen sie auf uns und andere Leute auf den Bürgersteigen. Und das werden wir nicht länger tolerieren. Wenn das also weiterhin passiert, werden wir Festnahmen vornehmen und das Problem auf diese Weise lösen.“

Laut dem Polizisten gab es einige Festnahmen in der Nacht. Unter anderem wurde ein Verdächtiger festgenommen, der einen Laserpointer auf ein Objekt der Polizei in der Luft zielte. „Das ist sehr gefährlich für unsere Piloten.“ Im schlimmsten Fall bedeute es schwere Körperverletzung und Tod.

Es gebe wenige Berichte über Plünderungen in dieser Nacht. Am Tag vorher sei die Lage „fast außer Kontrolle gewesen“, sagte der Polizist. Aber nun seien mehr Einheiten auf den Straßen, sie gingen organisierter vor. „Wir versuchen immer noch, mit der Ausgangssperre die Kontrolle zu übernehmen und die Leute von der Straße zu holen. Wir wollen ihnen zeigen: Es ist in Ordnung, friedlich zu protestieren.“ Aber wenn Feuerwerkskörper geworfen, Gebäude zerstört und Polizisten angegriffen würden, „dann ist das nicht friedlich und wir schätzen das nicht. Genug ist genug“.

US-Präsident Donald Trump schickte Nationalgardisten und Marineinfanteristen nach Los Angeles – gegen den Willen der kalifornischen Regierung. Damit löste er einen heftigen politischen Streit aus, der seit Tagen anhält.

Bürgermeisterin Bass sagte, dass Gewalt, Verbrechen und Vandalismus nicht geduldet würden. Sie kündigte ein hartes Durchgreifen der Polizei an. Laut der Polizei wurden seit Dienstag zahlreiche Menschen wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre festgenommen – eine genaue Zahl nannte sie nicht. Die „Los Angeles Times“ sprach zunächst von 25.

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