Israel und der Iran setzen ihre wechselseitigen Angriffe fort – ein Ende der Eskalation ist nicht in Sicht. Besonders schwer getroffen wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Stadt Bat Yam südlich von Tel Aviv. Im Interview mit WELT TV sprach Bürgermeister Tzvika Brot von der schweren Zerstörung der Stadt.
Acht Menschen kamen bei dem iranischen Angriff demnach ums Leben, eine Frau wird weiterhin vermisst. Die Sucharbeiten dauern an. „Das ist Tag fünf und wir suchen noch immer eine Vermisste – eine Mutter von drei Kindern“, berichtet Brot. Auch ein Holocaust-Überlebender sei unter den Todesopfern. Getötet wurden außerdem, auch das ist mittlerweile bekannt, Mitglieder einer ukrainischen Familie, darunter ein sieben Jahre altes krebskrankes Mädchen.
Rund 1500 Menschen in Bat Yam haben zudem ihr Zuhause verloren und wurden vorübergehend in Hotels untergebracht. Bürgermeister Brot sieht darin eine „große Herausforderung für die Zukunft“. Es gehe nicht nur darum, eine Wohnung zurückzubekommen: „Es geht um dein ganzes Leben darin, all deine Fotos, deine Kindheitserinnerungen, deine Kleidung, alles.“
Brot kündigt an, dass die Stadt den Wiederaufbau selbst in die Hand nehmen werde. Von der Regierung gebe es zwar viel Unterstützung, „aber ich warte nicht auf andere“, so der Bürgermeister. Viele Menschen müssten nach vergangenem Samstag ihre Häuser komplett neu aufbauen. „Ich möchte sicherstellen, dass jeder unserer Bewohner so schnell wie möglich eine neue Wohnung bekommt oder seine Wohnung zurückerhält.“
Trotz des Ausmaßes der Zerstörung stünden die Menschen in Bat Yam hinter dem Kurs der Regierung, betont Brot – es herrsche Einigkeit darüber, dass Israel „den Job zu Ende bringen“ solle. „Wir sehen, wozu der Iran mit konventionellen Waffen fähig ist. Stellen Sie sich also vor, was passieren würde, wenn sie Atomwaffen hätten“, warnt er.
Seit Beginn des Krieges in der vergangenen Woche wurden nach israelischen Angaben landesweit 24 Menschen getötet – in allen Fällen handelt es sich demnach um Zivilisten. Im Iran wurden laut dem Menschenrechtsnetzwerk HRANA mit Sitz in den USA insgesamt 639 Menschen getötet, davon mindestens 263 Zivilisten. Die Organisation beruft sich auf offizielle Angaben und lokale Berichte.
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