Bei einem Selbstmordanschlag in einer christlichen Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 13 Gläubige ums Leben gekommen. Weitere 53 Menschen erlitten bei der Explosion in der Mar-Elias-Kirche Verletzungen, teilte das syrische Gesundheitsministerium mit. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gab die Zahl der Toten mit 19 an.
Nach Darstellung des syrischen Innenministeriums drang der Attentäter unter Abgabe von Schüssen in die Kirche im Christenviertel Al-Duwaila ein. Dann habe er sich während der Sonntagsmesse selbst in die Luft gesprengt. Das Ministerium rechnete ihn der islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu.
Augenzeugen gaben an, eine laute Explosion gehört zu haben. Anschließend hörten sie Schreie und sahen Menschen mit blutverschmierten Gesichtern durch die Straßen laufen.
Vor dem Bürgerkrieg, der 2015 begann, betrug der Anteil der Christen an der syrischen Bevölkerung acht bis zehn Prozent. Heute leben noch 300.000 bis 700.000 Christen in dem mehrheitlich muslimischen Land. Fundamentalistische Islamisten gingen nach 2015 immer wieder mit äußerster Gewalt gegen christliche Gläubige und ihre Gotteshäuser vor. Auch der Stadtteil Al-Duwaila war in den letzten Jahren häufig Ziel von Anschlägen.
Der syrische Informationsminister Hamsa Mostafa verurteilte den Angriff und bezeichnete ihn als Terroranschlag. „Dieser feige Akt richtet sich gegen die bürgerlichen Werte, die uns zusammenführen“, schrieb er auf der Plattform X. „Wir werden nicht von unserem Engagement für eine gleichberechtigte Bürgerschaft abrücken ... und wir bekräftigen auch das Versprechen des Staates, alle Anstrengungen zu unternehmen, um kriminelle Organisationen zu bekämpfen und die Gesellschaft vor allen Angriffen zu schützen, die ihre Sicherheit bedrohen.“
Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad hat Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa, der ehemalige Anführer eines islamistischen Rebellenbündnisses, versprochen, Minderheiten einzubinden und zu schützen. Es kam aber immer wieder zu Gewalt, unter anderem an der schiitischen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört, oder Drusen.
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