Florida will in Zukunft Migranten auf einem von Sümpfen umgebenen und verlassenen Rollfeld unterbringen. Wegen der abgelegenen Lage hat ein umstrittenes Projekt in Florida bereits den Spitznamen „Alligator Alcatraz“ erhalten hat. Denn die Wildnis der Everglades – inklusive Pythons und Alligatoren – soll dabei als natürliche Gefängnismauer dienen. Das berichten US-Medien wie die „New York Times“.
Was Befürworter als „effizient und kostensparend“ loben, alarmiert jedoch Umweltschützer, die das Vorhaben als Angriff auf ein ökologisches Herzstück Floridas werten. Dennoch treibt der Bundesstaat das Projekt mit Hochdruck voran, um die umstrittene Abschiebepolitik von US-Präsident Donald Trump logistisch abzusichern.
Die provisorische Einrichtung soll auf dem Gelände des Dade-Collier Training and Transition Airport errichtet werden, rund 60 Kilometer westlich von Miami, mitten im unwegsamen Gelände der Everglades. Die Infrastruktur soll aus Zelten und mobilen Einheiten bestehen; die Nationalgarde soll bei Betrieb und Bewachung helfen. Bereits Anfang Juli, so kündigte Floridas Generalstaatsanwalt James Uthmeier an, sollen dort erste Migranten untergebracht werden. Insgesamt könnten Haftplätze mit 1000 zusätzlichen Betten entstehen, wie auch lokale Medien berichten. Videos zeigten ein Rollfeld inmitten der Sümpfe.
Der symbolträchtige Name erinnert nicht nur an das legendäre Gefängnis Alcatraz, sondern auch an Trumps frühere Pläne: Schon in seiner ersten Amtszeit soll er der „New York Times“ zufolge vorgeschlagen haben, den Grenzschutz durch Wassergräben mit Alligatoren zu verstärken. Während Trump solche Aussagen später zurückwies, scheint Florida nun einen ähnlichen Ansatz umzusetzen.
Umweltschützer wollen Lager verhindern
Besonders heftigen Widerstand gibt es von Umweltschutzgruppen wie „Friends of the Everglades“, die nicht nur den Standort, sondern auch die politische Symbolik des Projekts angreifen. Die Organisation erinnert daran, dass das Gelände bereits in den 1960er-Jahren Schauplatz eines umstrittenen Infrastrukturprojekts war: Damals sollte hier ein internationales Drehkreuz entstehen, doch der Bau wurde nach öffentlichen Protesten eingestellt – aus Sorge um das sensible Ökosystem.
„Es ist zynisch, dieses Gebiet jetzt als verlassen darzustellen. Es wurde aufgegeben, weil die Menschen in Florida sich bereits einmal dagegen gewehrt haben“, wird Eve Samples, Direktorin der Organisation, auch von der BBC zitiert.
Außerdem wird das Dade-Collier Training and Transition Airport (TNT) offiziellen Informationen zufolge weiter regelmäßig genutzt – insbesondere für Pilotentraining, militärische „touch-and-go“-Manöver und gelegentlichen auch kommerziellen Flugbetrieb.
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